Signifikant bergauf ging es im Berichtszeitraum mit dem allgemeinen Interesse an Silber-Futures. So hat sich die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) von 199.600 auf 208.800 Kontrakte (+4,6 Prozent) deutlich erhöht. Auf Wochensicht gab es außerdem bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten ein dickes Plus zu beobachten. Hier war nämlich ein Zuwachs von 34.400 auf 37.800 Kontrakte (+9,9 Prozent) registriert worden. Dies entspricht aber dennoch lediglich der Hälfte des Anfang Februar erzielten Jahreshochs von über 78.000 Kontrakten. Verantwortlich für die jüngste Positiventwicklung waren allerdings ausschließlich die Transaktionen der Kleinspekulanten (Non-Reportables).

Große Terminspekulanten sind nämlich in erster Linie durch eine markante Reduktion ihrer Long- und Short-Positionen in Erscheinung getreten. Innerhalb einer Woche hat sich dadurch deren Netto-Long-Position von 16.800 auf 16.400 Kontrakte (-2,4 Prozent) leicht ermäßigt, während sich der Optimismus kleiner Terminspekulanten erheblich verstärkt hat. Sie haben nämlich ihr Long-Exposure (plus 4.100 Kontrakte) deutlich stärker erhöht als ihr Short-Engagement (plus 300 Futures) nach oben gefahren. Bei deren Netto-Long-Position schlug sich dies in einem Anstieg von 17.600 auf 21.300 Kontrakte (+21,0 Prozent) nieder. Seit dem Jahreswechsel kann man mit Blick auf die Stimmung großer und kleiner Terminspekulanten weiterhin keinen klaren Trend erkennen, schließlich hat deren Stimmungstendenz seither bereits achtmal die Richtung gewechselt.

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Silber-Volatilität ist kein Problem


Silber war schon immer wilder als Gold und daran hat sich auch im Jahr 2019 nichts geändert. Die vom Terminbörsenbetreiber CBOE entwickelten Volatilitätsindizes auf Silber (17,3 Prozent) und Gold (9,6 Prozent) liefern hierfür den besten Beweis. Besonders interessant: Mittlerweile kann das mit großem Abstand günstigste Edelmetall mit einigen breit diversifizierten Aktienindizes mithalten - und das war in der Vergangenheit eher selten der Fall. So fällt zum Beispiel bei dem aus 2.000 Nebenwerte bestehenden Russell-2.000 der CBOE-Volatilitätsindex mit 16,3 Prozent nur unwesentlich niedriger aus. Normalerweise gilt in der Kapitalmarktlehre die Regel, dass eine Diversifikation auf mehrere Werte stets zu einer Reduktion des Gesamtrisikos führt. Das heißt: Mit dem Kauf von Silber geht man derzeit ein ähnlich hohes Risiko ein wie mit einem Investment in 2.000 US-Nebenwerte. Dabei handelt es sich zwar nur um eine Momentaufnahme der aktuellen Marktlage, Anleger sollten dies aber dennoch im Hinterkopf behalten, schließlich wird von diversen Medien mit Verweis auf die hohe Silber-Volatilität häufig von einem Investment in dieses Edelmetall abgeraten. Mit finanzmathematischen Kennzahlen lassen sich diese Verkaufsargumente jedoch nicht rechtfertigen.

Das Wichtigste vorweg: Die Marke von 15 Dollar, wo zudem auch die unter charttechnischen Aspekten wichtige 200-Tage-Linie verläuft, wird derzeit heiß umkämpft. Grundsätzlich kann man dem Edelmetall aber weiterhin eher ein neutrales Sentiment attestieren, weil ein Ausbruch aus dem mehrjährigen Abwärtstrendkanal immer noch nicht gelungen ist und die langfristige Durchschnittslinie weiterhin keine Anstalten macht, demnächst nach oben zu drehen und dadurch ein Trendwechselsignal zu generieren. Auf "Grün" würden die charttechnischen Ampeln bei einem Kurssprung über die Marke von 16 Dollar schalten, während eine "Rotphase" im Falle eines markanten Verletzens der massiven Unterstützung im Bereich von 14 Dollar eintreten würden. Aktuell scheint die Ampel eher auf "Gelb" zu stehen. Investoren sollten deshalb eher eine abwartende Haltung einnehmen.