Keine nennenswerten Veränderungen gab es hingegen beim allgemeinen Interesse an Silber-Futures zu beobachten. In der Woche zum 19. März war bei der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) lediglich ein marginaler Rückgang von 189.800 auf 189.100 Kontrakte registriert worden. Deutlich stärker bergab ging es mit der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten. Hier stellte sich im Berichtszeitraum ein Minus von 46.300 auf 43.700 Kontrakte (-5,5 Prozent) ein. Dies lag ausschließlich an der wachsenden Skepsis großer Terminspekulanten (Non-Commercials).

Sie haben ihr Long-Exposure um rund 1.000 Kontrakte reduziert und stockten zugleich ihre Short-Seite um fast 2.800 Futures auf. Dies schlug sich bei der Netto-Long-Position in einem kräftigen Rückgang von 27.100 auf 23.300 Kontrakte (-14,0 Prozent) nieder. Damit wird der Ende Dezember gemeldete Wert in Höhe von 45.000 Kontrakte deutlich unterschritten. Etwas kompensiert wurde diese Negativtendenz von den Transaktionen kleiner Terminspekulanten (Non-Reportables). Die sind nämlich etwas optimistischer geworden, was sich am Anstieg der Netto-Long-Position von 19.200 auf 20.400 Kontrakte (+6,3 Prozent) ablesen lässt. Insgesamt hat der Silberpreis unter dem seit dem Jahreswechsel registrierten gestiegenen Verkaufsdruck aber kaum gelitten, schließlich weist er auf Dollarbasis seither eine positive Performance von fast zwei Prozent aus.

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Via Silber den Goldpreis hebeln

Silber wird gerne als "kleiner Bruder von Gold" oder auch etwas despektierlich als "Gold des armen Mannes" bezeichnet. Eines steht dabei außer Frage: Silber entwickelt sich deutlich wilder als Gold, was sich anhand der Risikokennzahl Volatilität sehr schön belegen lässt.

Während nämlich der CBOE-Goldvolatilitätsindex (GVZ) aktuell bei lediglich 10,8 Prozent notiert, kommt sein Pendant auf Silber (VXSLV) auf immerhin 15,6 Prozent. Grundsätzlich sollte man das gelbe Edelmetall in erster Linie als alternative Währung betrachten, während ein Silberinvestment eher als Edelmetallspekulation anzusehen ist. Aufgrund der stark positiven Korrelation zwischen Gold und Silber fungiert letztgenanntes Edelmetall wie ein Hebel auf Gold. Doch diese Hebelwirkung funktioniert selbstverständlich auch nach unten.

Wer auf der Suche nach einer Vermögensabsicherung ist, dürfte bei Gold besser aufgehoben sein. Bei physischen Investments hat das gelbe Edelmetall außerdem einen großen Vorteil: Beim Kauf von Kapitalanlagegold in Form von Barren und Münzen fällt nämlich keine Umsatzsteuer an, wodurch die Spannen zwischen An- und Verkauf um einiges "humaner" ausfallen.

Aus charttechnischer Sicht halten sich beim Silberpreis positive wie negative Aspekte in etwa die Waage. Positiv anmerken kann man dem Umstand, dass das Edelmetall komfortabel über der langfristigen 200-Tage-Linie notiert. Dass sich diese nach wie vor im Sinkflug befindet, erhöht allerdings die charttechnische Skepsis.

Um charttechnischen Optimismus anzuzeigen, wäre ein Ausbruch aus dem mehrjährigen Abwärtstrendkanal hilfreich. Dies wäre bei Kursen von über 16 Dollar der Fall. Ein starkes Trendwechselsignal entstünde zudem, falls die 200-Tage-Linie nach oben drehen sollte - doch danach sieht es derzeit noch nicht aus. Den Blick nach oben gerichtet, erwarten den Silberpreis zahlreiche charttechnische Widerstandszonen, von denen die nächste bei 16 Dollar verläuft. Hilfreich wäre vor allem ein Comeback über die Marke von 16,50 Dollar. Hier hat sich nämlich im ersten Halbjahr 2018 über mehrere Monate ein massiver Boden gebildet.