Jetzt kämen die Quartale, in denen Teamviewer wieder punkten könne, weil das Wachstum im Vergleichszeitraum nicht so stark wie zu Beginn der Corona-Krise gewesen sei. Teamviewer rechnet für 2021 mit einem Plus bei den abgerechneten Umsätzen (Billings) am unteren Ende der Spanne zwischen 27 und 31 Prozent auf 585 bis 605 Millionen Euro. Das ist deutlich mehr als im zweiten Quartal erreicht wurde.

Das Unternehmen hatte bereits Anfang Juli vorläufige Zahlen für das zweite Quartal veröffentlicht und damals die Aktie auf Talfahrt geschickt. Auch am Dienstag konnte Teamviewer nicht überzeugen: Der Anteilsschein lag zum Handelsstart 2,6 Prozent auf 27,75 Euro im Minus und gehörte zu den größten Verlierern im MDax. Damit lag das Papier nur noch knapp über dem Ausgabepreis beim Börsengang im September 2019 von 26,25 Euro. Vor genau einem Jahr war sie fast doppelt so viel wert gewesen.

Die Billings stiegen von April bis Juni lediglich um 18 Prozent auf 268,1 Millionen Euro und das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) ging auf 56,6 (Vorjahr: 57,3) Millionen Euro zurück. Steil begründete die Entwicklung mit einer geringeren Nachfrage nach Lizenzen und der hohen Vergleichsbasis durch den Corona-Boom im Vorjahreszeitraum. Zuletzt hatte Teamviewer mit Sportsponsoring-Verträgen mit dem englischen Fußball-Rekordmeister Manchester United und mit Mercedes in der Formel Eins von sich Reden gemacht. Mit einigen Zukäufen baute das Unternehmen unter anderem seine Anwendungen für virtuelle Realitäten (AR) aus. "In dem Bereich haben wir ein sehr gutes Portfolio zusammen", sagte Steil. Das habe sicherlich auch zur Partnerschaft mit SAP beigetragen, die die Integration von Teamviewers AR-Lösungen vorsieht.

Langfristig setzt sich Teamviewer weiterhin hohe Ziele und will 2023 Billings von mehr als einer Milliarde Euro erreichen. Wachstumstreiber werde das Großkundengeschäft, sagte Steil.

rtr