Am Ende dieses Treffens sei vereinbart worden, dass er als nächsten Schritt einige der größten Aktionäre von Tesla ansprechen solle. Der saudi-arabische Staatsfonds habe mit ihm bereits seit fast zwei Jahren über einen Rückzug des Unternehmens von der Börse gesprochen. Er habe seit seiner Ankündigung vergangene Woche immer wieder Kontakt zu den Saudis gehabt, die sich jüngst mit fast fünf Prozent an Tesla beteiligt hatten.

"Offensichtlich verfügt der saudi-arabische Staatsfonds über mehr als genug Kapital, um eine solche Transaktion durchzuführen", schrieb Musk. Das Interesse der Saudis habe ihn auch zu der Mitteilung veranlasst, die Finanzierung sei gesichert. Nach mehreren Treffen habe er keinen Zweifel gehabt, "dass ein Deal mit dem saudi-arabischen Staatsfonds geschlossen werden könnte und dass es nur darum ging, den Prozess in Gang zu bringen".

Musk hatte vergangene Woche Investoren mit Überlegungen überrascht, das von ihm gegründete Unternehmen von der Börse zu nehmen. In der von seinem privaten Twitter-Account verbreiteten Nachricht brachte er einen Preis von 420 Dollar je Aktie ins Spiel und erklärte, die Finanzierung eines solchen Vorhaben sei bereits geklärt. Endgültig entschieden sei jedoch nichts. Mit einem solchen Schritt würde Tesla aus dem grellen Scheinwerferlicht der Wall Street genommen. Zugleich würden aber auch die Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung beschränkt. Tesla fährt derzeit die Produktion seines Hoffnungsträgers Model 3 hoch und plant gleichzeitig den Bau neuer Fabriken in China und Europa.

KAPITALBEDARF MASSLOS ÜBERTRIEBEN

Musk machte klar, dass ein Großteil der benötigten Kapitals für den Rückzug von der Börse durch Aktien aufgebracht und nicht durch Schulden finanziert werden solle. Berichte über einen Kapitalbedarf von angeblich mehr als 70 Milliarden Dollar bezeichnete er als maßlos übertrieben. Er gehe davon aus, dass bei einer solchen Transaktion zwei Drittel des Kapitals nicht den Besitzer wechseln würden.

Der umtriebige Unternehmer verteidigte in seinem Blog auch die Information der Anleger. "Ich habe die Ankündigung am vergangenen Dienstag gemacht, weil ich es für richtig und fair hielt, dass alle Investoren zur gleichen Zeit die gleichen Informationen hatten." Er werde jetzt weiter mit Investoren sprechen und habe zudem Berater engagiert, um Optionen für sein Vorhaben zu untersuchen.

Investoren haben Musk wegen seiner überraschenden Ankündigung verklagt. Sie halten seinen Tweet für irreführend. In einer von zwei Klagen, die bei einem Bundesgericht in San Francisco eingereicht wurden, heißt es, es handle sich um einen "Atomangriff", um Leerverkäufer der Tesla-Aktien "zu dezimieren". In der zweiten Klage wird Musk und seiner Firma vorgeworfen, den Tesla-Aktienkurs künstlich in die Höhe zu treiben. Zudem hätten sie gegen die Auflagen der US-Börsenaufsicht SEC verstoßen.