Der US-Elektroautopionier Tesla hat einen Aktiensplit angekündigt und damit eine kleine Kursrally ausgelöst. Auf der nächsten Hauptversammlung soll darüber abgestimmt werden, die Anzahl der Aktien zu erhöhen, um einen Split vorzubereiten. Durch diesen erhält die Aktie einen niedrigeren Nennwert und soll so vor allem für Privatanleger erschwinglicher werden, die in den aussichtsreichen Wert investieren wollen. Tesla hatte erst kürzlich sein erstes europäisches Megawerk in Grünheide nahe Berlin eröffnet.

Der US-Konzern hatte bereits im August 2021 einen Aktiensplit von eins zu fünf vollzogen. Jedem Aktionär wurden dabei für eine Tesla-Aktie vier zusätzliche Stammaktien ins Depot gebucht. Der Nennwert wurde dabei auf ein Fünftel des ursprünglichen Werts reduziert. In welchem Verhältnis diesmal gesplittet werden soll, hat Tesla noch nicht mitgeteilt.

Derartige Aktiensplits liegen vor allem bei den großen US- Tech-Konzernen im Trend, deren Aktienkurse in den vergangenen Jahren stark gestiegen sind und inzwischen weit über 1000 Euro liegen. So kommt Tesla derzeit auf knapp 1000 Euro je Aktie, Alphabet auf 2500 und Amazon auf 3000 Euro. Auch Alphabet und Amazon haben für dieses Jahr Aktiensplits angekündigt.

Instrument der Kurspflege

Beim weltgrößten Onlinehändler Amazon ist ein Split im Verhältnis eins zu 20 geplant. Jeder Aktionär soll für einen Anteilschein 19 zusätzliche erhalten. Handelsstart mit den neuen Papieren ist am 6. Juni. "Durch den Split können unsere Mitarbeiter ihr Aktienkapital flexibler verwalten und die Aktie wird für Menschen erschwinglicher, die in unser Unternehmen investieren wollen", sagte ein Firmensprecher. Der Börsenwert hatte sich in den vergangenen zwei Jahren nahezu verdoppelt.

Alphabet hatte seinen Aktiensplit bereits Mitte Februar angekündigt, auch hier ist ein Verhältnis von eins zu 20 geplant. Die Umstellung soll hier am 15. Juli erfolgen, Börsenstart der neuen Papiere ist am 16. Juli.

Durch den Split ändert sich außer dem Nennwert und der Anzahl der Aktien wenig. Insbesondere bleibt die Marktkapitalisierung, also der Gesamtwert aller frei handelbaren Aktien gleich, ebenso Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis und die Dividendenrendite. Haupteffekt ist, dass eine einzelne Aktie nur noch einen Bruchteil des vorherigen Betrags kostet. Das soll vor allem Privatanleger locken. Tatsächlich löst die Umstellung oft einen Kursschub aus.

Dennoch sind die Splits gerade in der jetzigen Börsenphase nicht unumstritten. Denn sie gelten auch als Instrument der Kurspflege in einem schwieriger werdenden Umfeld.