Als der Chemiker Leo Hendrik Baekeland 1907 den ersten synthetischen Kunststoff entwickelte, war die Begeisterung groß. Ein Jahrhundert später gilt das omnipräsente Plastik als einer der größten Umweltverschmutzer. Nach Angaben der Weltnaturschutzunion IUCN landen allein acht Millionen Tonnen jedes Jahr in unseren Ozeanen.

Die Politik hat reagiert und dem Kunststoff den Kampf angesagt. Dass das Material nicht ganz aus der Welt verbannt werden kann, versteht sich von selbst. Allerdings gibt es Möglichkeiten, den Müll zu vermeiden. So müssen in der EU bis 2030 alle Kunststoffverpackungen recycelbar oder wiederverwendbar sein. Zudem sind seit dem 3. Juli Einwegplastikprodukte wie Trinkhalme in der EU verboten.

Dies allein wird aber nicht reichen, um Millionen von Tonnen Plastikmüll im Jahr zu verhindern. Die einzelnen Länder müssen sich neben Programmen zur Reduzierung von Plastikmüll auch dem Thema Recycling stellen. "Das Recycling von Kunststoffen ist ein Megatrend, der wahrscheinlich noch viele Jahre andauern wird", sagt Hilde Jenssen von Nordea Asset Management. Damit wird der Plastikmüll also zur Investitionschance.

Die Auswahl an Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen ist enorm. Dazu zählt beispielsweise Veolia Environnement, das bei der Wasseraufbereitung und Abfallentsorgung eine große Nummer ist. Eigenen Angaben zufolge verfügen Sortieranlagen der Franzosen über eine Materialrückgewinnungsquote von 99 Prozent. Geht es um das Trennen von Müll, kommt zudem die norwegische Tomra Systems ins Spiel. Die Firma hat ein sensorbasiertes Sortiersystem entwickelt, das es ermöglicht, Wertstofffraktionen mit höherer Reinheit aus ihren Recycling- und Abfallströmen zu extrahieren. Im Bereich der Plastikvermeidung hat sich Smurfit Kappa einen Namen gemacht. Mit nachhaltigen papierbasierten Verpackungslösungen schafft der Konzern einen innovativen Kunststoffersatz.

Diversifizierte Auswahl

Die aufgeführten Firmen sind nur ein paar Beispiele, die aufzeigen, wie sich Plastikmüll verringern lässt oder wie wir uns der Herausforderung der Entsorgung in Meeren und Deponien stellen können. Ein breit gestreutes Investment in den Zukunftstrend ist mit dem Tracker auf den ESG Global Anti Plastic Index möglich. Das Barometer bildet die Wertentwicklung von derzeit 21 Titeln ab, die sich um das globale Plastikproblem kümmern. Der Index wird halbjährlich angepasst und kann bis zu 25 Komponenten aufweisen. Die Dividenden werden reinvestiert.