Dax und EuroStoxx50 büßten jeweils bis zum Nachmittag 0,5 Prozent auf 10.533 und 2993 Punkte ein. Da die Londoner Börse feiertagsbedingt geschlossen war, blieben die Umsätze sommerlich dünn. Für die Wall Street signalisierten die US-Futures einen kaum veränderten Handelsbeginn.

US-Notenbankchefin Janet Yellen hatte am Freitagnachmittag die Tür für eine Anhebung des Leitzinses aufgestoßen, den Zeitpunkt für einen solchen Schritt aber offengelassen. "Letztendlich scheint jede Entscheidung weiterhin in Abhängigkeit von der aktuellen Datenlage getroffen zu werden", schrieben die Analysten der Metzler Bank. Die am Montagnachmittag veröffentlichte Statistik zu den Konsumausgaben der US-Bürger für Juli fiel in etwa wie erwartet aus und brachte den Anlegern keine neuen Erkenntnisse. Im weiteren Wochenverlauf standen allerdings noch die US-Arbeitsmarktdaten an, denen hohe Bedeutung für die Fed-Entscheidung beigemessen wird.

An den Terminmärkten setzen seit Freitag wieder mehr Anleger auf eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr. Dabei wetteten die meisten auf eine Anhebung im Dezember. Dies trieb den Dollar zum Yen auf 102,39 von 101,82 Yen am Freitagabend. Der Euro rutschte auf 1,1170 Dollar und lag damit gut einen US-Cent niedriger als vor der Yellen-Rede am Freitag. Auch an den Rentenmärkten zogen die Renditen wieder etwas an.

ALSTOM TROTZEN NACH GROßAUFTRAG FÜR US-EISENBAHN DEM TREND



Die Aufwertung der US-Währung machte auch den Rohstoffen zu schaffen, die dadurch für Investoren außerhalb der USA teurer werden. Am ausgeprägtesten war die Kursbewegung beim Rohöl: Die richtungsweisende Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 1,4 Prozent auf 49,20 Dollar je Barrel (159 Liter). Hier drückten die gestiegenen Ausfuhren Iraks - des zweitgrößten Exporteurs innerhalb der Opec - auf die Preise. Außerdem wuchsen bei Börsianern die Zweifel, dass sich die großen Förderländer bei ihrem Treffen im September auf eine Begrenzung der Produktion einigen können, um die weltweite Überproduktion einzudämmen.

Am Aktienmarkt trennten sich Anleger aus Furcht vor einer Verlangsamung des US-Wachstums durch eine Zinserhöhung von konjunkturabhängigen Werten. So verloren die Aktien der Stahlkocher ArcelorMittal, Thyssenkrupp und Salzgitter bis zu 3,4 Prozent. Die beiden Bauindustrie-Zulieferer HeidelbergCement und LafargeHolcim büßten bis zu 1,9 Prozent ein.

Gegen den Trend stiegen die Aktien von Alstom an der Pariser Börse um bis zu 5,2 Prozent auf ein Sieben-Monats-Hoch von 24,48 Euro. Der Siemens -Rivale liefert 28 Hochgeschwindigkeitszüge an den US-Eisenbahnbetreiber Amtrak. Der Auftrag hat laut Alstom ein Volumen von 1,8 Milliarden Euro.

rtr