Dax und EuroStoxx50 legten daraufhin jeweils 0,3 Prozent auf 12.196 und 3462 Punkte zu. Die US-Währung war ebenfalls gefragt. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg um 0,4 Prozent. Er profitiere zusätzlich von den Signalen eines einflussreichen US-Notenbankers zugunsten einer weiteren Zinserhöhung vor dem Jahresende, sagte Rabobank-Analyst Lyn Graham-Taylor. Zusätzlich geschürt wurden diese Spekulationen von den überraschend starken US-Einzelhandelsumsätzen. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft. Der Euro rutschte daraufhin unter die 1,17er Marke und verbilligte sich auf 1,1694 Dollar.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte Entspannungssignale gesendet. Er wolle mit der Entscheidung über einen Raketenangriff auf die Pazifikinsel Guam, auf der die USA einen Militär-Stützpunkt betreiben, warten. Mit der Ausarbeitung der Pläne hierfür hatte Kim auf die "Feuer und Zorn"-Rede Donald Trumps reagiert, in der der US-Präsident Nordkorea gedroht hatte.

GOLD UND ANLEIHEN UNTER DRUCK - PFUND FÄLLT EBENFALLS

Mit der Entspannung in diesem Konflikt zogen sich Anleger aus der "Antikrisen-Währung" Gold zurück. Sie verbilligte sich um 0,7 Prozent auf 1272,65 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Auch die als sicher geltenden Bundesanleihen warfen Investoren aus ihren Depots. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Titel auf 0,450 von 0,409 Prozent.

Unter Verkaufsdruck geriet auch das Pfund Sterling. Es war mit 1,2862 Dollar zeitweise so billig wie zuletzt vor einem Monat. Die britische Inflation fiel mit 2,6 Prozent niedriger aus als erwartet. "Dies zementiert die Einschätzung, dass eine Zinserhöhung der Bank von England (BoE) in diesem Jahr sehr unwahrscheinlich ist", sagte Analyst Neil Wilson vom Brokerhaus ETX Capital. Außerdem gebe es Anzeichen, dass die Teuerung ihren Höhepunkt erreicht habe.

TALANX AUF REKORDHOCH - AIR BERLIN MELDET INSOLVENZ AN

Am deutschen Aktienmarkt gehörte Talanx zu den Favoriten. Der Versicherer hob nach einem starken Halbjahresergebnis sein Gewinnziel für 2017 auf 850 Millionen Euro an. Dies decke sich zwar mit den Markterwartungen, schrieb Analyst Trevor Moss von der Berenberg Bank. "Es kann dennoch als ermutigend und als Zeichen für die gewachsene Zuversicht des Managements gewertet werden." Talanx-Titel stiegen um bis zu 7,7 Prozent auf ein Rekordhoch von 36,32 Euro.

Die Papiere von Air Berlin fielen dagegen um 51 Prozent und waren mit 0,38 Euro so billig wie noch nie. Die angeschlagene Fluggesellschaft meldete Insolvenz an, nachdem Großaktionär Etihad den Geldhahn zugedreht hatte. Der Flugbetrieb ist mit Hilfe eines Überbrückungskredits der Bundesregierung zunächst sichergestellt. Außerdem will die Lufthansa einen Teil des Unternehmens übernehmen. Deren Aktien weiteten daraufhin ihre Gewinne aus und notierten 1,7 Prozent im Plus.

rtr