Viele Technologiewerte waren lange Zeit die Überflieger an der Börse. Doch in den vergangenen Wochen kamen sie schwer unter die Räder. Wo jetzt der Einstieg lohnt. Von Karen Szola

Mit vielen Aktien aus der Technologiebranche war zuletzt kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Die Renditegaranten aus den Vorjahren gerieten Anfang März kräftig unter Druck und waren damit ursächlich für die jüngste Korrektur an den Aktienmärkten verantwortlich. Anlegers Lieblinge wie Tesla, Amazon, Ebay, Yahoo, Apple und Google sowie viele Werte aus der Biotechbranche verloren zweistellig. Ist damit die Erfolgsgeschichte der Techunternehmen vorbei? Eignen sie sich nun besser dafür, um mit ihnen auf weiter fallende Kurse zu setzen?

Keineswegs. Ein Blick auf die Chartverläufe der großen Technologieindizes wie den Nasdaq 100, den Nasdaq-Biotechindex NBI, den Russel 2000 oder auch den hiesigen TecDAX lässt einen anderen Schluss zu. Diese technologielastigen Barometer waren seit Herbst vergangenen Jahres in eine Übertreibungsphase eingetreten, die sich mit der jüngsten Korrektur entladen und die Bewertung auf ein gesundes Maß zurückgestutzt hat. Das Gröbste sollte mit den mittlerweile erreichten Tiefständen überwunden sein.

So ist der Nasdaq-100-Index im Begriff, seine immer noch ansteigende 200-Tage-Linie zu testen. Dieser wichtige gleitende Durchschnitt ist in der Technischen Analyse nicht nur ein übergeordneter Richtungsanzeiger, auch als technische Unterstützung macht er oftmals eine gute Figur und vereitelt weitere Kursrückgänge. Genau vor einem Jahr testete das Börsenbarometer besagte 200-Tage-Linie erfolgreich und schwang sich im Anschluss zur nächsten Rally auf.

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Indizes heranziehen

Beim Handel mit riskanten Differenzgeschäften, den CFDs (Contracts for Difference), sind Trader immer gut beraten, sich nicht nur auf ihren Basiswert zu konzentrieren. Ein Blick über den Tellerrand, der den gesamten Sektor und den zugehörigen Index umfasst, bringt oft übersehene Details zutage. Denn gerade die Indizes offenbaren aufgrund ihrer Kursverläufe als arithmetisches Mittel den Gesamtzustand des ganzen Sektors und zeigen Stärken oder auch mögliche Schwächen an.

Der TecDAX beispielsweise ist auf eine Marke gefallen, die ihm eine deutliche Unterstützung gewährt. Dabei handelt es sich um die horizontale Haltezone bei 1160/1150 Punkten, die sich aus der Historie der Jahre 2001 und 2002 ableiten lässt. Knapp darunter verläuft bei 1135 Zählern die 200-Tage-Linie, die ebenfalls für einen starken Support sorgt. Dreht der Index nun wieder nach oben, wäre die Unterstützung als gefestigt zu betrachten.

Selbst wenn die besagten Marken nicht halten, wartet bei 1100 Punkten bereits eine weitere Unterstützung. Dieses Punkteniveau ist interessanterweise auch das Kursziel, das sich aus einer potenziellen Schulter-Kopf-Schulter-Formation ableiten lässt. Mit anderen Worten: Der TecDAX beinhaltet zwar noch ein leichtes Rest-Abwärtspotenzial - das Ende der Korrektur ist aber in Sicht und der Markt bereit für eine neue Aufwärtsbewegung.

Nach Angaben des CFD-Verbands gehören Indizes zu den beliebtesten Basiswerten. Ein wichtiger Grund: Sie schwanken weniger stark als Einzelaktien, da sie viele verschiedene Werte enthalten. Das minimiert das Risiko.

Dennoch setzen viele CFD-Trader auch gern auf Einzelaktien. Nach dem Kursrückgang seit Anfang März bieten viele Techaktien nun eine günstige Einstiegsgelegenheit. Sie sind aus zweierlei Gründen interessant: Neben der aktuell charttechnisch attraktiven Konstellation überzeugen für längerfristig orientierte Anleger bei vielen Aktien auch fundamentale Aspekte. Unternehmen wie Google, Facebook oder Netflix haben technologische Standards gesetzt und generieren kontinuierlich positive Cashflows mit enormen Gewinnmargen. Davon ist der E-Autobauer Tesla zwar noch weit entfernt, doch dafür revolutioniert er eine ganze Industrie.

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