Vodafone: Lockruf von Liberty, Gerüchte um Indien

Die Gerüchteküche brodelt: Laut Nachrichtenagentur Bloomberg prüft der britische Mobilfunker Vodafone einen Börsengang seiner indischen Tochter, die rund zehn Prozent zum Gesamtumsatz des Konzerns beisteuert. Durch den Börsengang würde Vodafone Geld für neue Investitionen einnehmen. Analysten taxieren den Wert des Indien-Geschäfts mit seinen 180 Millionen Kunden auf knapp sieben Milliarden Pfund. Zugleich kursieren erneut Gerüchte über eine Fusion von Vodafone mit dem Kabelkonzern Liberty Global. Dessen Chef, John Malone, sprach sich öffentlich für eine Zusammenarbeit aus. Laut Citigroup könnten die Konzerne gemeinsam jährlich 1,4 Milliarden Pfund mehr erwirtschaften. Operativ läuft es bei Vodafone weiterhin durchwachsen. Enttäuscht hat im vergangenen Quartal Deutschland. Immerhin: Erstmals seit fast drei Jahren hat der Konzern den Umsatz im Servicegeschäft leicht steigern können.

RED





LEG Immobiilien: Gewinne wachsen weiter dynamisch



Auch im laufenden Jahr hält das Wachstum bei LEG Immobilien an. Das Unternehmen besitzt mehr als 100 000 Wohnungen in Nordrhein-Westfalen und ist einer der größten Vermieter der Republik. Die regionale Konzentration bringt erhebliche Vorteile. Gekaufte Liegenschaften können schnell integriert, Kosten können gespart werden. Zusätzlich erhöhen Telekommunikationsangebote den Ertrag. Letztlich profitiert LEG durch Umschuldungen von sinkenden Finanzierungskosten: Mittlerweile zahlt LEG nur noch 2,8 Prozent, am Jahresende werden es nur 2,3 Prozent sein. Weil das Unternehmen über eine der geringsten Verschuldungsquoten der Branche verfügt, entsteht ein enormer Hebel für die Gewinne. LEG kann weiter mit Zukäufen wachsen. Die Nettoeinnahmen aus Vermietung, die sinnvollste Kennzahl bei Immobilienfirmen, werden bis 2016 deutlich steigen. Die Aktie sollte dieser Entwicklung folgen.

LA





VTG: Aktie folgt der Gewinndynamik



Die Neubewertung von VTG ist noch nicht beendet. Der Vermieter von Güterwaggons erntet nun die Früchte der Übernahme der Schweizer AAE im vergangenen Jahr. Auch Investitionen in den Fuhrpark zahlen sich aus. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um gut ein Viertel auf über 250 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Abschreibungen und Steuern kletterte um mehr als 90 Prozent auf 83,6 Millionen Euro. Diese Entwicklung soll sich 2015 fortsetzen. Im Gesamtjahr wird der Umsatz über eine Milliarde Euro erreichen, das Betriebsergebnis mehr als 325 Millionen Euro. Besonders spannend aus Sicht der Aktionäre: Die Investitionen sinken im Vergleich zum operativen Cashflow deutlich. Im ersten Quartal betrug die Differenz schon mehr als 40 Millionen Euro. Im Vorjahr hatten die Investitionen die Casheinnahmen übertroffen. Mit den freien Mitteln kann VTG die Dividende erhöhen und Aktien zurückkaufen.

LA





Home Depot: Robuster Häusermarkt lässt Geschäft boomen



Die Aktie von Home Depot zählt seit Jahren zu unseren Favoriten. Ausschlaggebend für unsere Empfehlungen war stets die Erholung am US-Immobilienmarkt, von der die weltgrößte Baumarktkette aus Atlanta wie kaum ein anderes Unternehmen profitiert. Daran hat sich bis dato nichts geändert. Im ersten Geschäftsquartal 2015/16 (per Ende April) ging es mit dem Umsatz um sechs Prozent auf 20,9 Milliarden Dollar nach oben. Auch das milde Wetter beeinflusste die Erlöse positiv. Der Gewinn legte sogar um 14,5 Prozent auf 1,58 Milliarden Dollar zu. Nach dem guten Jahresstart hob Home Depot die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr an. Der Umsatz soll nun um 4,2 bis 4,8 Prozent zulegen. Beim Gewinn steht ein Anstieg um elf bis zwölf Prozent auf 5,24 bis 5,27 Dollar je Aktie auf der Agenda. Wegen der guten Perspektiven dürfte die Aktie ihre Klettertour ohne große Hindernisse fortsetzen.

CS





General Electric: Fokus auf Industrie sorgt für Fantasie



Bereits im April sorgte General Electric (GE) für Furore, als der Mischkonzern den schrittweisen Verkauf seiner Finanzsparte GE Capital ankündigte - die Aktie schoss um mehr als elf Prozent nach oben. Nun ließ GE-Chef Jeffrey Immelt durchblicken, dass es bei der Schrumpfung der Finanztochter schneller vorangeht als gedacht. Das Ziel, Vermögenswerte von etwa 200 Milliarden Dollar abzubauen, werde größtenteils schon 2016 statt 2017 erreicht. Im laufenden Quartal sollen Unternehmensteile im Volumen von 30 Milliarden Dollar abgestoßen werden. Anleger honorieren die Pläne zur Rückbesinnung auf das Industriegeschäft. Denn eine solche Konzentration führt in der Regel dazu, dass der übliche "Konglomeratsabschlag" der Aktie wegfällt. Da der positive Nachrichtenfluss anhalten dürfte, sollten die Papiere ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Auch die moderate Bewertung spricht für einen Einstieg.

CS





Italien: Aufbruchstimmung an der Adria



"Salute" dürfte es nach der Veröffentlichung der jüngsten Konjunkturzahlen in Italien geheißen haben. Nach drei Jahren Stagnation nahm die Wirtschaftsaktivität im ersten Quartal um 0,3 Prozent zu. Das war das stärkste Wachstum seit Mitte 2013. Die Ratingagentur S & P geht davon aus, dass sich die Konjunktur im laufenden Jahr weiter erholt und in den beiden kommenden Jahren um durchschnittlich ein Prozent expandieren wird. Um den Wachstumskurs beizubehalten, hat Ministerpräsident Matteo Renzi bereits angekündigt, bis Mitte 2017 den Arbeitsmarkt und das Steuersystem zu revolutionieren. Börsianer lassen die Sektkorken schon mal knallen: Der Leitindex FTSE MIB in Mailand legte seit Jahresbeginn um mehr als ein Viertel zu. Damit zählt der italienische Aktienmarkt zu den besten in Europa. Mit einem entsprechenden ETF der Deutschen Bank können Anleger kostengünstig bei der Aufwärtsfahrt mitmachen.

CI