Volkswagen meldete vorläufige Zahlen und enttäuschte Anleger. Sollten diese jetzt die VW-Aktien verkaufen?

Geldfluss enttäuscht

Weniger verkaufte Autos, höherer Umsatz: Vor allem wegen des Mangels an Teilen  verkaufte Volkswagen (VW) im abgelaufenen Geschäftsjahr weniger Autos. Setzten die Wolfsburger im Geschäftsjahr 2021 noch 8,88 Millionen Autos ab, kamen sie 2022 lediglich auf 8,08 Millionen Fahrzeuge.
Dagegen stand bei den Elektrofahrzeugen ein Plus von etwas mehr als einem Viertel: An batteriebetrieben Vehikeln setzte der Konzern 572000 Autos ab. Auch hier kam es jedoch zu langen Staus bei der Auslieferung. Eingesetzt wurden begehrte Chips vor allem in Luxusmodellen. Das ist durchaus nachvollziebar, sind hier die Margen doch deutlich höher als in den Niedrigpreismodellen. Das wirkte sich letztlich auf das operative Ergebnis aus: Wie die Niedersachsen mitteilten lag dieses vor Sondereffekten bei rund 22,5 Milliarden Euro und kletterte damit um 12,5 Prozent. Allerdings lag der Anstieg unter dem des vergangenen Jahres, jedoch in der Bandbreite der Schätzungen, die VW bei der Bekannntgabe der Neunmonatszahlen gemacht hat.

Volkswagen: Stau löst sich auf

Wie hoch der Gewinn der Volkswagen-Aktie unterm Strich ausgefallen ist, gibt der Konzern am 14. März bekannt, wenn er seinen Geschäftsbericht veröffentlicht. Letztlich lag auch der Umsatz im Rahmen dessen, was der Markt erwartete und VW prognostizierte: Im Geamtjahr 2022 lag der Erlös bei 279 Milliarden Euro. Positiv: Sukzessive dürfte sich der Stau auflösen und die Wartezeiten für Autos insgesamt geringer werden. Ob die Nachfrage nach Fahrzeugen allerdings dann immer noch so groß wie bislang ist, ist fraglich. Es mehren sich die Anzeichen, dass sie aufgrund der immer noch hohen Inflation zurückgehen könnte.

Volkswagen-Aktie ist günstig bewertet

Deutlich zurückgekommen ist der Geldfluss: Nach vorläufigen Zahlen liegt dieser bei fünf Milliarden Euro. Als Ziel hatte VW 8,6 Milliarden ausgegeben. Grund waren laut Unternehmensangaben die instabilen Versorgungsketten und Störungen in der Logistikkette. Deswegen sei der Bestand fertiger Erzeugnisse höher als erwartet ausgefallen. Das könnte sich im laufenden Geschäftsjahr umkehren und dann positiv auswirken. Aktuell kommt VW für das Jahr 2023 gerade Mal auf 4,5. Zudem spricht die hohe Dividendenrendite für den Titel. Die Landesbank Baden-Württemberg hat aktuell ein Kursziel von 213 Euro für die Vorzüge. Auch BÖRSE ONLINE bleibt für die Volkswagen-Aktie optimistisch - jedoch nur, wenn der Konzern den Anschluss in der Elektromobilität nicht verliert. 

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