"Wir bei Vonovia sind überzeugt, dass Sie von einem Zusammenschluss von Vonovia und Deutsche Wohnen deutlich profitieren werden", schreibt Buch in dem im Internet-Auftritt seines Unternehmens am Donnerstag veröffentlichten Schreiben.

Damit versucht Vonovia den Widerstand des Deutsche-Wohnen-Vorstands auszuhebeln, der die geplante Übernahme als feindlich betrachtet. Buch wirbt unter anderem mit den besseren Dividenden-Aussichten bei Vonovia und einer geringeren Abhängigkeit des fusionierten Konzerns vom Berliner Wohnungsmarkt.

Damit der Zusammenschluss vollzogen wird, muss Vonovia an mindestens 50 Prozent der Deutsche-Wohnen-Aktien kommen, bis Dienstagabend waren dem Wohnungsriesen aber erst 7,4 Prozent sicher. Das ist für solche Übernahmen nicht ungewöhnlich. Die meisten großen Investoren reichen ihre Papiere erst in letzter Minute ein. Von Montag an geht Buch auf eine rund zweiwöchige Werbertour bei Fonds und anderen Großanlegern, um deren Zweifel an der Übernahme zu zerstreuen. Das Angebot von Vonovia war am Mittwochabend 24,88 Euro je Deutsche-Wohnen-Aktie wert. Fast 70 Prozent davon zahlt der Branchenführer allerdings in eigenen Aktien. Die Deutsche-Wohnen-Aktie schloss bei 24,66 Euro.

Die Offerte liege um 34 Prozent über dem Wert des Deutsche-Wohnen-Immobilienbestandes abzüglich Schulden, argumentiert Buch in dem Schreiben. Das sei "die höchste Prämie, die seit der Finanzkrise im europäischen Raum für ein börsennotiertes Immobilienunternehmen bezahlt wurde", betont der Vonovia-Chef. Im Vergleich zum Kurs der Deutsche-Wohnen-Aktie vor dem Angebot ist der Aufschlag allerdings minimal. Zudem winke den Deutsche-Wohnen-Aktionären bei einem Umtausch ihrer Anteilsscheine für das abgelaufene Jahr eine um zwei Drittel höhere Dividende, wirbt Buch.

Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn hatte die Konzentration seines Unternehmens auf den Berliner Wohnungsmarkt stets als strategischen Vorteil hervorgehoben. Doch auch das lässt Buch nicht gelten: Das Risiko eines über ganz Deutschland verteilten Bestandes wie bei Vonovia sei geringer. "Veränderungen in einer Stadt fallen somit weniger stark ins Gewicht."

Reuters