Immobilien sind in den vergangenen Monaten arg unter Druck geraten, sowohl im Markt als auch an der Börse. Doch ist es jetzt wieder eine gute Zeit in Immobilien zu investieren? Oder greifen Investoren damit in ein fallendes Messer?

Immobilienaktien sind überall auf der Welt nach den kräftigen Zinsanhebungen der Zentralbanken stark unter Druck geraten. Vor allem in Deutschland, wo noch eine Sondersituation um die politische Lage, die Reparaturrückstellungen und Refinanzierung der Kredite besteht, ist es besonders schlimm.

Vonovia, TAG & Co. nach dem Crash

Dementsprechend haben auch Aktien wie Vonovia oder TAG stark an Wert verloren und mussten zudem ihre Dividendenzahlungen aussetzen oder kürzen. Anleger sind aus diesem Grund auch sehr besorgt um die Zukunft der Geschäftsmodelle.

Allerdings haben sich die Titel von Ihrem Tiefs schon etwas erholt, vor allem aufgrund der Hoffnung, dass Zinssenkungen gegen Ende des Jahres wieder Bewegung in den Immobilienmarkt bringen.

Lohnt jetzt wieder eine Anlage in Immobilienaktien?

Allerdings scheint genau dieses Szenario nicht mehr ganz so sicher wie zunächst erwartet. Denn einige Marktbeobachter wie Goldman Sachs oder Barclays gehen bereits jetzt davon aus, dass sowohl die Fed als auch die EZB die Zinsen länger hochhalten können. Lesen Sie dazu auch: Doch keine Zinssenkungen in 2023? Goldman Sachs und Barclays sind sich einig

Vor diesem Hintergrund könnten sich Immobilienkonzerne dann in einer jahrelangen Transformation befinden und schon die Verkaufs- und Verkleinerungspläne von Vonovia zeigen genau dies an. Dementsprechend scheint zumindest in Immobilienaktien aktuell kein Investment attraktiv, vor allem da in Deutschland die Heizsituation im nächsten Winter wiederum nicht vollständig geklärt scheint.

Direktinvestments in Immobilien?

Aber wenn nicht in Immobilienaktien investieren, dann vielleicht in Immobilien selbst? Das ist sehr individuell, denn während in einigen Regionen der Handel stagniert, scheint in anderen die Krise noch nicht einmal angekommen zu sein.

Investoren sollten sich aber keinesfalls mit den aktuellen Marktpreisen zufriedengeben, sondern schon alleine zugunsten der eigenen Investitionsrechnung nachverhandeln. Ursache dafür ist vor allem, dass hier viele Bewertungen noch nicht angepasst wurden.

Darum können sich Investoren auch trotz höherer Zinsen und mit entsprechendem Verhandlungsgeschick echte Schnäppchen sichern. Sollten aber vielleicht mehr Eigenkapital und einen eventuell verlängerbaren Anlagehorizont mitbringen.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Vonovia