Gut abzulesen ist die erhöhte Nervosität der Börsianer auch am VStoxx. Der Gradmesser zeigt die implizite Volatilität, also die von den Marktteilnehmern erwartete Schwankungsbreite des Euro Stoxx 50 an. Da die implizite Volatilität in turbulenten Börsenphasen relativ hoch ist, werden Volatilitätsindizes auch als "Angstbarometer" bezeichnet. Auch dieses Mal hat der VStoxx seinem Beinamen alle Ehre gemacht: Von unter 25 Prozent schnellte das Barometer in der Spitze auf mehr als 42 Prozent nach oben - so hoch stand der VStoxx seit August 2015 nicht mehr.

Die Börsengeschichte zeigt aber, dass auf solch starke Kurseinbrüche oftmals ebenso heftige Gegenbewegungen folgen. Nach dem Ausverkauf infolge der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima im Jahr 2011 beispielsweise hat der Euro Stoxx 50 den Verlust von rund sieben Prozent innerhalb weniger Tage wieder wettgemacht, als sich herausgestellt hatte, dass der nukleare Super-GAU nur geringe Auswirkungen auf die weltweite Konjunktur hat. Gleichzeitig fiel der VStoxx von seinem Spitzenwert bei fast 40 Prozent wieder auf seinen Ausgangswert bei unter 25 Prozent zurück.

Ähnlich könnte es nun wieder kommen. Nach dem Stimmungsumschwung am vergangenen Wochenende haben sich die Aktienmärkte bereits deutlich erholt. Entsprechend geht die Volatilität zurück. Falls dieser Trend anhält, dürfte der VStoxx in den kommenden Wochen wieder auf sein Ausgangsniveau von rund 25 Prozent zurückfallen.

Mit einem VStoxx-Mini-Future-Discount-Put-Optionsschein von Société Générale können Anleger auf einen Rückgang der Volatilität spekulieren. Das Papier bezieht sich auf den bis Juli laufenden Future des VStoxx. Um die Maximalrendite von derzeit gut 24 Prozent zu erzielen, darf dieser am Bewertungstag 20. Juli maximal bei 30 Euro notieren. Gegenüber dem aktuellen Niveau von 29,25 Punkten dürfte der VStoxx-Future also sogar leicht steigen.

Hohe Risiken beachten



Gefährlich wird es, wenn sich die Lage an den Märkten nochmals deutlich verschärft und der VStoxx-Future am Ende bei 35 Punkten oder darüber notiert. Dann verfällt der Schein wertlos. Risiken gibt es zuhauf: Neben den spanischen Parlaments-wahlen am 26. Juni schwebt die Unsicherheit über den weiteren Kurs der US-Notenbank wie ein Damoklesschwert über den Märkten. Nicht zuletzt aufgrund des Totalverlustrisikos ist dieser Discount-Put vorwiegend für erfahrene Anleger geeignet. Zudem sollte eine Position in dem speku-lativen Papier nicht über den Status einer Depotbeimischung hinausgehen.