Angesprochen auf Spekulationen über Streit zwischen den Familienstämmen sagte Piech: "Von zerstritten kann überhaupt keine Rede sein. Wir halten es für richtig, dass Entscheidungen in einer großen Eigentümerfamilie auch kontrovers diskutiert werden." So hätten es die Familien Porsche und Piech die letzten siebzig Jahre mit großem Erfolg gehalten.

Zudem wiesen sie Kritik am VW-Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Dieter Pötsch zurück. "In einer schwierigen Phase des Unternehmens benötigt man an der Spitze des Aufsichtsrats jemanden, der nicht nur das Unternehmen genau kennt, sondern insbesondere auch weltweit für seine Kompetenz in finanziellen aber auch technischen Bereichen hoch geschätzt ist. Darüber hinaus schätzen wir und seine Gesprächspartner ihn für seine Verlässlichkeit, wir kennen ihn als vertrauenswürdig und absolut integer. Daher stehen wir voll und ganz hinter Hans Dieter Pötsch", sagte Porsche.

Die vom VW-Vorstandsvorsitzenden Matthias Müller geplante Neuausrichtung des Autokonzerns stößt bei Piech und Porsche auf breite Zustimmung. "Wir sind gemeinsam mit den anderen Verantwortlichen zuversichtlich und stehen uneingeschränkt hinter dieser Strategie und haben dies im Aufsichtsrat auch so zum Ausdruck gebracht", sagte Piech dem Blatt. Porsche betonte, Volkswagen "muss zurück auf Erfolgskurs gebracht werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben und wieder profitabel zu werden. Nur so lassen sich auch bestehende Arbeitsplätze sichern und neue schaffen. Voraussetzung ist, durch die neue Strategie Volkswagen in die Lage zu versetzen, seinen Aktionären wieder attraktive Dividenden auszuschütten." Auf der Hauptversammlung in der kommenden Woche wollen die Aufsichtsratsmitglieder den amtierenden Vorstand daher auch entlasten. Zudem wiesen sie Kritik an den Bonuszahlungen für die VW-Vorstände trotz des Verlusts 2015 zurück.