Freenet-Finanzchef Ingo Arnold findet den strategischen Ansatz von Sunrise überzeugend - aber nicht zu den aus seiner Sicht überteuerten Konditionen, wie er gegenüber dem Finanzportal boerse-online.de erläuterte.

Vor allem die geplante Finanzierung der Transaktion über eine 4,1 Milliarden Franken schwere Kapitalerhöhung könnte Freenet demnach blockieren. Die Kapitalmaßnahme stößt offenbar auch bei anderen Sunrise-Aktionären auf Ablehnung: Die Sunrise-Aktie brach nach der Übernahme--Ankündigung bis zu 13 Prozent ein. "Ein Zusammengehen von Sunrise und UPC ergibt für uns grundsätzlich viel Sinn, weil sie eine überzeugende Industrielogik enthält", sagte Arnold zu boerse-online.de. "Die Transaktionsstruktur scheint jedoch den Verkäufer von UPC, den angelsächsischen Medienkonzern Liberty Global, nicht ausreichend an den Risiken zu beteiligen."

Vor allem sei die geplante Kapitalerhöhung mit Blick auf die Abstimmungssituation bei der dafür notwendigen Hauptversammlung "herausfordernd", deutete Arnold ein mögliches Veto an. Man solle deshalb "eine Mergerstruktur mit besserer Risikoverteilung" in Erwägung ziehen. Ansonsten trage man gern "zu einer möglichst wertschaffenden Struktur für alle Beteiligten bei", erläuterte Arnold. "Dabei sind wir nicht bereit, unser eigenes Investment zu erhöhen." Auf die Frage, inwieweit die Sunrise-Beteiligung für Freenet auch strategischen Wert hat, sagte er: "Wir ordnen die Beteiligung als klare Finanzbeteiligung ein."