Sie fragen, wir antworten! Die Redaktion von Euro am Sonntag beantwortet Leseranfragen zu Rechts-, Finanz- und Versicherungsthemen. Von Stefan Rullkötter, Euro am Sonntag

Bei Ihren Bankentests schneidet die Targobank regelmäßig gut ab. Leider habe ich als Kreditkartenkunde nun eine negative Erfahrung mit diesem Geldinstitut gemacht: Im März hatte mir die Targobank per Brief angekündigt, dass sie die Zusammenarbeit mit Mastercard bis Ende Mai beenden und künftig nur noch mit Konkurrent Visa kooperieren werde. Bisher habe ich aber im Austausch für meine "Select Mastercard" weder eine Visa-Karte noch die neuen Zugangsdaten erhalten. Muss ich als Betroffener jetzt handeln?

€uro am Sonntag: Von diesem Umtausch betroffen sind bei der Targobank rund 300.000 Kreditkarteninhaber. "Wir haben Anfang Juni mit dem kostenfreien Austausch der Mastercard-Kreditkarte in Visa-Kreditkarten begonnen", erklärt Targobank-Sprecher Axel Bäumer gegenüber €uro am Sonntag. Der Austausch erfolge sukzessive und werde voraussichtlich im Lauf des Juli für sämtliche Kunden abgeschlossen sein. "Alle mit den Mastercard-Kunden vereinbarten Konditionen bleiben unverändert bestehen", versichert Bäumer. Bis zum Erhalt der neuen Visa-Karte könnten Kunden ihre Mastercard weiterhin nutzen.

Hintergrund : Betroffen von dem Wechsel sind ehemalige Kunden der mittlerweile liquidierten Valovis Commercial Bank, die vormals als KarstadtQuelle Bank firmierte. Das Institut war in den 2000er-Jahren über sogenannte Co-Branding-Modelle, beispielsweise die Tchibo Card und die Thomas Cook Card, einer der größten Herausgeber von Kreditkarten in Deutschland. Es arbeitete fast ausschließlich mit Mastercard. 2013 übernahm die Targobank wegen Schieflage der Valovis Bank deren Privatkundengeschäft. Nach Informationen des Portals finanz-szene.de umfasste dieses übernommene Portfolio damals 645.000 Kreditkarten, von denen aktuell noch etwas weniger als die Hälfte verblieben sind.