16.46 Uhr - Die Renditen der zweijährigen italienischen Staatsanleihen fallen erstmals seit Anfang März unter Null. Die Verhandlungen der EU-Staats- und Regierungschefs über den milliardenschweren Corona-Wiederaufbaufonds sollen noch am Montag fortgesetzt werden.

14.52 Uhr - Ermutigende Zwischenergebnisse in der Coronavirus-Impfstoffstudie lassen Anleger zu den Aktien des Mainzer Impfstoffenticklers BioNTech greifen. Die Papiere schnellen im vorbörslichen Handel elf Prozent hoch. Das Unternehmen arbeitet bei dem Impfstoff mit dem US-Pharmakonzern Pfizer zusammen, dessen Papiere legen 4,5 Prozent zu. Eine Studie in einer frühen Phase in Deutschland zeige, dass das Mittel sicher sei und eine Reaktion des Immunsystems auslöse. Anfang des Monats hatten die Unternehmen bereits ähnliche Ergebnisse aus einer US-Studie vorgelegt. Ab Ende Juli ist eine Studie vor allem in den USA mit bis zu 30.000 Teilnehmern geplant.

13.04 Uhr - Die Vorbereitungen für einen der größten Börsengänge aller Zeiten nehmen Fahrt auf. Das chinesische Fintech-Unternehmen Ant Financial habe die Arbeiten für eine Emission an der Shanghaier Börse Star und der Hongkonger Börse aufgenommen, teilte der Betreiber des Online-Bezahldienstes Alipay am Montag mit. Details zum Zeitplan oder dem Volumen des geplanten Börsengangs nannte Ant nicht. Ant Financial wurde zuletzt mit mehr als 200 Milliarden Dollar bewertet und ist damit das am höchsten bewertete Fintech-Unternehmen der Welt. Insider hatten zuletzt gesagt, der lange erwartete Börsengang könnte über 20 Milliarden Dollar schwer werden. Mit Alipay betreibt Ant den dominierenden Bezahldienst in China und bietet über ihre Apps auch Kredite, Versicherungen und Vermögensmanagement-Dienste an. Das Fintech war 2014 von Alibaba abgespalten worden, bevor der Online-Händler an die Börse ging. Der Amazon-Rivale hält 33 Prozent an Ant. Das Fintech wird von Alibaba-Gründer Jack Ma kontrolliert. Der Star Market der Shanghaier Börse ging im Sommer 2019 an den Start. Das Segment für wachstumsstarke chinesische Firmen wurde nach dem Vorbild der US-Technologiebörse Nasdaq geschaffen. Der Star Market gilt als bislang kühnste Kapitalmarktreform Chinas. Anders als in anderen Segmenten wird der Ausgabepreis allein durch Angebot und Nachfrage bestimmt und nicht von staatlichen Vorgaben beeinflusst.

10.10 Uhr - Rosige Wachstumsaussichten lassen Anleger bei Philips zugreifen und treiben den Kurs der Medizintechnikfirma um vier Prozent nach oben. Die Neuaufträge zogen zuletzt um 27 Prozent an, da viele Krankenhäuser notwendige Ausrüstung im Kampf gegen Covid-19 bestellten. "Das starke Wachstum des Auftragseingangs ist ein positiver Indikator dafür, dass Philips nach Abklingen der Pandemie gut aufgestellt bleibt", schreiben die Analysten von Bernstein Research.

09.40 Uhr - Die Aktien des britischen Pharmakonzerns AstraZeneca klettern vor erwarteten Testergebnissen zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen das neuartige Coronavirus auf ein Rekordhoch. Sie zogen um bis zu fünf Prozent an. Eine Fachzeitschrift hatte vergangene Woche für Montag die Veröffentlichung von Testergebnissen des Impfstoffkandidaten angekündigt.

07.45 Uhr - Nach der Verlängerung der Verhandlungen der EU-Spitzen über den geplanten Wiederaufbaufonds für schwer von der Coronakrise betroffene Staaten decken sich Anleger mit Euro ein. Die Gemeinschaftswährung kletterte am Montagmorgen 0,2 Prozent auf über 1,1452 Dollar und erreichte damit den höchsten Wert seit März.

07.34 Uhr - Den niederländischen Medizintechnikkonzern Philips hat die Coronavirus-Pandemie im zweiten Quartal nicht so hart getroffen wie befürchtet. Umsatz und operatives Ergebnis gingen zwar deutlich zurück, aber nicht so stark wie von den meisten Experten erwartet. Der Umsatz sei um sechs Prozent auf 4,4 Milliarden Euro gefallen, teilte der Konkurrent von Siemens Healthineers am Montag in Amsterdam mit. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Unternehmenswerte (Ebita) brach um fast ein Viertel auf 418 Millionen Euro ein. Wie schon im ersten Quartal zog zudem der Auftragseingang deutlich an. Der Konzern bestätigte außerdem die Prognose für 2020. Demnach soll der Umsatz im laufenden Jahr auf vergleichbarer Basis leicht zulegen und die bereinigte Ebita-Marge steigen. Die Zahlen und bestätigte Prognose könnten die Aktie weiter beflügeln. Das im EuroStoxx 50 notierte Papier konnte sich zuletzt deutlich von den ersten Verlusten nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie erholen und lag zuletzt wieder auf dem Niveau von Mitte Februar.

rtr/dpa-AFX