Ausgangssituation und Signal



Der Kurs von Wirecard präsentiert sich am Donnerstag schwächer und verliert in der ersten Handelsstunde 2,3 Prozent an Wert. Damit kommt es nach der Kursstärke vom Mittwoch (+3,6%) zu Gewinnmitnahmen. Im Morgenhandel kämpfen die Notierungen um die Kursmarke von 156 Euro, die wir als Widerstand bezeichnen - siehe Tageschart. Kräftiger jedoch ist der Kursbereich zwischen 162,30 Euro und 170,70 Euro als Hürde nach oben. Bei der letztgenannten Marke liegt das bisherige Jahreshoch. Ein Ausbruch darüber wäre als Kaufsignal zu bewerten.

Was die Kurse weiterhin unterstützen sollte: Das US-Analysehaus Bernstein hat den Markt für digitale Zahlungsabwickler in einer Studie genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Der deutsche Zahlungsabwickler Wirecard könnte schon bald Ziel einer Übernahme werden.


Die Charts im Detail



Auch wenn sich die Titel am Donnerstag leichter präsentieren: Dem Reiz der Aktie tut das keinen Abbruch, insbesondere nicht in der längerfristigen Betrachtungsweise, wie sie der Wochen- / Monatschart vermittelt. Dabei zeigen sich die Notierungen entlang der 200-Tagelinie (blaue Kurve) als solide unterstützt. Diese verläuft bei aktuell 136,15 Euro und damit knapp 17 Prozent vom aktuellen Kurslevel der Aktie entfernt. Rückblickend betrachtet kann damit von noch keiner überkauften Marktsituation gesprochen werden; der Kurvenverlauf unterhalb des Wochencharts zeugt davon.

Die 200-Tagelinie (9-Wochenkurve im Wochenchart) zeigt die Durchschnittskurse der vergangenen 200 Handelstage auf. Der Kursverlauf wird dadurch in geglätteter Form wiedergegeben. Die 200-Tagelinie gilt unter Chartisten als einfacher, aber vielbeachteter Indikator um einen langfristigen Trend zu bestimmen. Solange die 200-Tagelinie steigt - so wie im Falle der Wirecard-Aktie -, solange gilt der übergeordnete Aufwärtstrend als intakt.


Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Wirecard: Halten / Kaufen. Das Chartbild des Zahlungsdienstleisters sieht konstruktiv aus. Vorsichtige Anleger warten einen Ausbruch über den Bereich 162,30 / 170,70 Euro ab. Mittelfristig sollte das bisherige Allzeithoch bei 199 Euro erneut anvisiert werden. Langfristig betrachten wir Notierungen um 220 / 230 Euro als realistisch; diese Größe lässt sich aus dem Monatschart herleiten. Mittelfristig orientierte Anleger achten dabei auf den Verlauf der 200-Tagelinie als Unterstützung.

Nächste Widerstände: 162,30 / 170,70 Euro und 199 Euro (bish. Allzeithoch).
Nächste Unterstützungen: 149,18 Euro (21-Tagelinie) und 136,15 Euro (200-Tagelinie).

Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.
AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.
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