Eine Korrektur bis zur psychologisch wichtigen Marke von 12.000 Zählern sei durchaus möglich, prognostiziert Analyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader.

Die Erwartungen von Anlegern an schneller steigende Zinsen in den USA sind nach Ansicht von Jochen Stanzl, Analyst beim Handelshaus CMC Markets, der größte Partykiller an der Börse. "Die Dividendenrendite im S&P-500-Index liegt bei 1,7 Prozent, während man auf zwei Jahre bereits fast 2,9 Prozent pro Jahr Zinsen mit US-Staatsanleihen erhält", erläutert er. "Hier entwickelt sich ein echtes Konkurrenzprodukt für Aktien." Auslöser für die Rally waren Spekulationen von Anlegern auf schneller steigende Zinsen in den USA, weil dort die Konjunktur brummt und der Arbeitsmarkt rund läuft. Auch die Renditen der europäischen Anleihen legten zuletzt deutlich zu.

BAYERN-WAHL UND BILANZSAISON IM BLICK



Auf Seiten der Politik stehen in Deutschland am 14. Oktober die Landtagswahlen in Bayern im Mittelpunkt. Zudem treffen sich Ende der Woche Vertreter des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Bali. Bei dem Treffen wird der Handelsstreit im Fokus stehen.

Für Impulse könnte auch die US-Bilanzsaison sorgen. Die drei Banken JPMorgan, Wells Fargo und Citigroup legen am Freitag ihre Quartalszahlen vor. US-Finanzinstitute dürften wie bereits in den Vorquartalen von den Steuersenkungen zu Jahresanfang, den steigenden Zinsen und der brummenden US-Konjunktur profitieren. In Deutschland öffnen am Donnerstag Südzucker und Gerresheimer ihre Bücher.

Gleich zwei Börsengänge bringen außerdem frischen Wind aufs Frankfurter Parkett: Am Dienstag plant der Online-Möbelhändler Westwing sein Börsendebüt. Am Donnerstag folgt dann die Erstnotiz des Autozulieferers Knorr-Bremse. Der Börsengang des Münchner Konzerns könnte der größte in diesem Jahr werden, knapp vor der Siemens-Medizintechnik-Tochter Healthineers. Knorr-Bremse könnte mit bis zu 14 Milliarden Euro bewertet werden.

"DURSTSTRECKE FÜR DEUTSCHE INDUSTRIE NOCH NICHT BEENDET"



Wie es um die deutsche Konjunktur bestellt ist, erfahren Investoren gleich zu Wochenbeginn - am Montag werden Daten zur Industrieproduktion erwartet. "Die Durststrecke für die deutsche Industrie ist noch nicht beendet", sagt Volkswirt Christoph Balz von der Commerzbank. Er rechnet damit, dass die Produktion im August um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat gefallen ist. Auch die Bundesregierung ist nicht mehr so zuversichtlich: Einem Insider zufolge senkt sie ihre Wachstumsprognose für 2018 in Richtung 1,7 bis 1,8 Prozent. Noch im Frühjahr war sie von einem Plus von 2,3 Prozent ausgegangen.

Das Konjunkturhighlight aus den USA - die Inflationsdaten - steht am Donnerstag auf dem Zettel. Analystin Christine Schäfer von der DZ Bank geht davon aus, dass der Druck auf die US-Preise moderat ausfällt. "Wie auch im Juli und August dürfte sich im September der gesamte Warenkorb nur um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat verteuert haben."