Die Covid-Bilanz für das Jahr 2020 fällt am Kap besonders düster aus: Um sieben Prozent schrumpfte die wirtschaftliche Gesamtleistung, zwei Millionen Jobs gingen in dem am stärksten industrialisierten Land Afrikas verloren. Die Gesundheitskrise riss zudem große Löcher in den Staatshaushalt. Um den ökonomischen Schaden zu begrenzen, räumte die Regierung trotz einer bereits angespannten Finanzlage Steuererleichterungen ein. Zudem legte sie ein Konjunkturpaket in Höhe von 29 Milliarden Euro auf.

Die Neuverschuldung steht nun aber bei rund 14 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, dem höchsten Wert seit dem Jahr 1914. Weitet sich das Defizit aus, droht Südafrika eine Herabstufung seiner Bonität. Moody’s beurteilt das Land bereits mit "Ba2". Der Ausblick ist negativ.

Auch Südafrikas Notenbank half mit, die Rezession abzumildern. Sie senkte im vergangenen Jahr den Leitzins um 300 Basispunkte auf 3,5 Prozent. Allerdings zogen daraufhin internationale Anleger ihre Mittel ab, innerhalb eines Jahres verlor der Rand gegenüber dem Euro überdeutlich.

Nun aber zeichnen sich erste Lichter am Ende des Tunnels ab: Der Internationale Währungsfonds korrigierte jüngst seine Prognose für das laufende Jahr. Statt 2,8 Prozent kann das Bruttoinlandsprodukt um 3,1 Prozent zulegen. Sollten die Preise für Südafrikas Bergbauprodukte weiter anziehen, hält die Ratingagentur Fitch sogar ein Plus von 3,6 Prozent für möglich. Auch Südafrikas Notenbank stimmt Investoren vorsichtig optimistisch. Sie plant bis auf Weiteres keine Zinssenkung. Der Rand könnte somit seine Talfahrt beendet haben und im Lauf des Jahres an Stärke gewinnen. Goldman Sachs zählt Südafrikas Devise zu den attraktiven Schwellenländerwährungen. Angesichts des Ratingdrucks erfordert ein Einstieg jedoch Mut. Die Risikobereitschaft wird aber angemessen entlohnt. Der bis zum Jahr 2040 laufenden Bond (siehe Kasten) rentiert mit elf Prozent.