Noch ist Thyssenkrupp einer der größten CO2-Verursacher in Deutschland. Doch das soll nicht so bleiben. Die Essener wollen bis zum Jahr 2050 klimaneutral produzieren und testen bereits den Einsatz von Wasserstoff statt fossilen Kohlenstaubs im Hochofenbetrieb. Die Umstellung wird dem Konzern zufolge in den kommenden Jahren zehn Milliarden Euro kosten.

Zur Finanzierung begibt Thyssenkrupp immer wieder Anleihen. Der im September aufgelegte Bond (siehe Kasten) rentiert aktuell mit 1,84 Prozent. Das Papier eignet sich jedoch nur für sehr risikofreudige Anleger. Die Ratingagentur Moody’s stuft die Bonität mit der Non-Investment-Grade-Note "Ba3" ein. Der Konzern leidet wie die gesamte Stahlbranche unter rückläufiger Nachfrage; insbesondere die Schwäche der Autobauer macht Thyssenkrupp zu schaffen. Außerdem belasten den Konzern weiterhin die insgesamt acht Milliarden Euro teuren massiven Fehlinvestitionen aus dem Jahr 2005 in Brasilien und den USA. Das Unternehmen steckt in Schulden. Das Defizit allein bei Pensionszahlungen belief sich laut Bloomberg in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres auf 743  Millionen Euro.

Ertragsperle Elevator

Um die Finanzlage zu stabilisieren und ein Downgrade zu verhindern, erwog Thyssenkrupp zunächst eine Fusion mit dem indischen Unternehmen Tata Steel. Die aber scheiterte. Nun will Thyssenkrupp seine Aufzugsparte verkaufen beziehungsweise an die Börse bringen.

Der Geschäftsbereich Thyssenkrupp Elevator beliefert Kunden in 150 Ländern und bringt es auf einen Gesamtumsatz in Höhe von 7,5 Milliarden Euro und auf ­einen Gewinn von 866 Millionen Euro. Als möglicher Verkaufspreis werden 15 Milliarden Euro genannt. Zu den Interessenten zählen unter anderen das finnische Unternehmen Kone sowie Finanz­investoren wie 3G Capital. Sollte sich ein Deal abzeichnen, dürften die Anleihekurse profitieren.