Beim Handel mit Differenzkontrakten ist es von Vorteil, die Grundlagen der Technischen Analyse zu kennen. Im fünften Teil der Serie nehmen wir die verschiedenen Charttypen genauer unter die Lupe. Von Karen Szola



Charttechnik

Aktive Privatanleger wissen es schon lange: Nicht nur die fundamentalen Zahlen eines Unternehmens sind bei der Kaufentscheidung der Aktie wichtig, interessant ist ebenso der Blick auf den Chartverlauf. Dem hat sich ein ganzer Wissenschaftszweig verschrieben, der gemeinhin als Technische Analyse oder Charttechnik bezeichnet wird. Die Zahl der Anhänger wächst stetig, was sich auch in den steigenden Mitgliederzahlen der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands e.V. (VTAD) oder auch des Weltverbands IFTA (International Federation of Technical Analysts) widerspiegelt.

Besonders beim Handel von riskanten Differenzgeschäften, den CFDs (Contracts for Difference), kommen Trader nicht ohne charttechnisches Basiswissen aus. Denn dieses ist unerlässlich, um Trends zu erkennen und optimale Ein- oder Ausstiegszeitpunkte zu finden. Ein Trader muss wissen, was er tut, und zumindest ein Ausstiegsszenario bereithalten - Schnelligkeit ist Trumpf beim CFD-Trading. Stark von charttechnischen Timing-Aspekten bestimmt ist der Handel mit Währungen (Forex-Trading), bei dem es manchmal sogar auf die vierte Stelle nach dem Komma ankommt.

Generell bietet die Technische Analyse einen großen Vorteil gegenüber der fundamentalen Einschätzung: Im Kursverlauf sind alle relevanten Marktinformationen enthalten beziehungsweise vorweggenommen. Dazu zählen nicht nur die Bilanzzahlen eines Unternehmens oder die Auslastung der Produktion, auch die Fähigkeiten der Gesch.ftsführung oder die Konkurrenz- und Wettbewerbssituation sind bereits im Kurs enthalten. Die Börse bildet ihren Kurs auf der Grundlage der Erwartungen der Anleger. Ein Chart ist daher nichts anderes als ein Spiegel, der das Kräfteverhältnis von Angebot und Nachfrage aufzeigt.

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Dow-Theorie noch immer gültig

Zu den wichtigsten Grundlagen der Charttechnik gehören die Trendanalyse, also das Erkennen von Trends gemäß der Theorie von Charles Dow, sowie die daraus resultierenden Trendbestätigungs- und Trendwende-Formationen. In Anlehnung an die Physik stellte Dow schon 1900 fest, dass Indizes das Beharrungsvermögen innewohnt, einem übergeordneten Trend zu folgen. Dieser ist so lange intakt, bis es eindeutige Signale gibt, die den bestehenden Trend brechen lassen.

Hier kommen weitere wesentliche Parameter ins Spiel: Wird bei einem Aufwärtstrend eine ausgeprägte Unterstützung nach unten gerissen, ist das ein gutes Indiz, dass der Trend beendet ist. Analog verhält es sich mit dem Widerstand. Gelingt es einer Notierung, über ein bestimmtes Niveau nach oben anzusteigen, und wird dieser Kursbereich verteidigt, gilt dies in der Charttechnik als Kaufsignal, dem ein weiterer Kursanstieg folgt. Anleger, die diese Trendbewegungen erkennen, handeln entsprechend früher - und somit erfolgreicher.

Kerzen mit Bedeutung

Zum Einmaleins der Technikergilde gehört auch das Wissen über die unterschiedlichen Darstellungsmöglichkeiten von Chartverläufen. Populär, da informationsreich, sind die sogenannten Kerzencharts (Candlesticks). Diese enthalten neben dem obligatorischen Eröffnungs- und Schlusskurs zudem das Tageshoch und -tief. Die Farbe der Kerze (hell für steigend, dunkel für fallend) weist auf die Tagestendenz hin und gibt somit einen guten Hinweis auf die Fortsetzung der Kursbewegung. Und als wäre das nicht schon verwirrend genug, liefern sogar einzelne oder mehrere Kerzen Handelssignale, wie sie auf der linken Seite abgebildet sind. Als hilfreich erweist sich hier Steve Nisons Klassiker "Technische Analyse mit Candlesticks", welcher der japanischen Analysemethode, die bereits im 17. Jahrhundert verwendet wurde, zu neuer Blüte verhalf.

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