Im Bereich um 13 700 US-Dollar hat der Bitcoin einen harten Widerstand erreicht. Überwindet er diesen nachhaltig, könnte der Weg bis zu den Allzeithöchstständen von knapp 20 000 Dollar bis zum Jahresende frei werden. Der im Vergleich zum Bitcoin in der vergangenen Woche schwächelnde Markt bei den Altcoins spricht momentan aber eher für einen Durchbruch erst in der zweiten Novemberhälfte.

Auffallend in der vergangenen Woche war der Einbruch der Hash Rate um mehr als 35 Prozent. Dieser erstaunliche Rückgang der kollektiven Rechenleistung hat aber nichts mit dem Zustand des Bitcoin-Netzwerks zu tun. Vielmehr ist dies auf das Ende der Regenzeit in der chinesischen Provinz Sichuan zurückzuführen. Denn während der Regenzeit ist dort die aus Wasserkraft gewonnene Energie sehr billig und damit das Bitcoin-Mining profitabel. Deshalb ist für chinesische Miner die etwa fünf Monate dauernde Regenzeit die wichtigste Periode des Jahres.

Nach dem Ende der Regenzeit verlagert deshalb zumindest ein Teil der chinesischen Miner die Aktivitäten in andere Länder mit billiger Energie. Da China für etwa zwei Drittel der Bitcoin Hash Rate verantwortlich zeichnet, kann es zu deutlichen Rückgängen kommen. Die Hash Rate und damit die Sicherheit ist aber trotz dieses großen Rückgangs weiter extrem groß.

Mondprognosen


Die Stimmung beim Bitcoin ist zuletzt wieder stark in Richtung Euphorie gedriftet. Grundsätzlich ist dies auch berechtigt, denn weltpolitische Entwicklungen und die zunehmend kritisch gesehene Verfassung der traditionellen Finanzmärkte spielen dem Bitcoin in die Karten. Während bei einer Abwärtsbewegung vermehrt negative Rückschlagszenarien verbreitet werden, ist bei einer signifikanten Aufwärtsbewegung genau das Gegenteil der Fall. In dieser Hinsicht unterscheiden sich die Kryptomärkte kaum von den Aktienmärkten. Von daher haben beim Bitcoin gerade wieder die Mondprognosen Konjunktur. So sieht der ehemalige Goldman-Sachs-Fondsmanager Raoul Pal den Bitcoin schon länger als einziges Finanzprodukt, das sich wirklich lohnt.

In Anbetracht des stark wachsenden Schuldenbergs der führenden westlichen Wirtschaftsnationen könnte seiner Ansicht nach der Bitcoin in den nächsten fünf Jahren um das 50- oder sogar 100-Fache steigen. Demnach wäre also in diesem Zeitraum ein Bitcoin-Preis von bis zu 1 000 000 Dollar möglich. Der Bitcoin wird wie ein schwarzes Loch wirken, das aufgrund seiner positiven Entwicklung andere Anlagen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Gold verschlingen wird. Seine Aussage, dass es deshalb fast keinen Sinn ergibt, andere Vermögenswerte zu halten, ist zwar übertrieben, aber schon länger propagieren seriöse Anlageexperten, dass der Bitcoin mit einer Beimischung von einigen Prozent in ein modernes Portfolio gehört.

Mit dem bekannten Risikokapitalgeber Tim Draper bekräftigte außerdem ein anderer bekannter Bitcoin-Bulle noch einmal seine überaus bullishe Prognose. Demnach sieht der Investor und Milliardär sein Kursziel von 250 000 US-Dollar für den Bitcoin bis 2022 sogar eher als konservativ an.