In letzter Zeit wurde an dieser Stelle verstärkt auf die guten Aussichten bei einigen Altcoins hingewiesen. Ethereum ist in den ergangenen Wochen rund 40 Prozent gestiegen. Die ausgebildete Chartformation deutet nach Meinung von Experten darauf hin, dass sich der Kurs verdoppeln könnte. Analysen zeigen, dass immer mehr Großanleger Ether horten, die Kryptowährung von Ethereum. Aber auch Kleinanleger entdecken den zweitgrößten Coin zunehmend als Outperformer. Dies zeigt die Zahl der Ethereum-Wallets, die auf 40 Millionen gestiegen ist.

Ethereum hat eine völlig andere Anwendung als Bitcoin. Steht bei diesem der Use Case als digitales Gold im Vordergrund, glänzt die Ethereum-Blockchain als Basis für die sich selbst ausführenden intelligenten Verträge (Smart Contracts). Die Transaktionsgebühren werden dabei mit Ether bezahlt - als Motor von Ethereum. Auf diesen dezentralen Anwendungen (DApps) laufen auch die neuen dezentralen Finanzprodukte (DeFi), denen eine große Zukunft vorhergesagt wird. Derzeit bleiben die DeFi-Anwendungen zwar noch erheblich hinter dem Boom der ICOs im Jahr 2017 zurück, die ebenfalls über die Ethereum-Blockchain emittiert wurden. Immerhin hat sich die Zahl der Nutzer seit Jahresanfang auf 180 000 verdoppelt.

Neben DeFi ist ein weiterer Wachstumstreiber bei Ethereum die Ausgabe von Stable Coins, die ebenfalls auf Ethereum laufen. Mittlerweile machen diese ein Volumen von sieben Milliarden Dollar aus, davon allein vier Milliarden in den letzten drei Monaten. Von der Umstellung auf Ethereum 2.0 mit dem lange erwarteten Wechsel vom Proof of Work auf den Proof of Stake könnte in absehbarer Zeit weiterer Schub kommen.

Einen großen Sprung machte vergangene Woche Cardano mit einem Anstieg um rund 50 Prozent. Cardano gilt momentan als das populärste Blockchain-Netzwerk und der Coin derzeit als der heißeste unter den großen Kryptowährungen. Hier stimulierte die Ankündigung von Charles Hoskinson, Mitgründer von Ethereum und Gründer von Cardano, dass das lange erwartete Shelley Mainnet Ende Juni starten wird. Der Start hatte sich lange verzögert und war ursprünglich schon zum Jahresende 2019 geplant.

Shelley ist ein bedeutender Schritt hin zur Dezentralisierung des Netzwerks und wird Staking, Stake Pools und das Delegieren an diese fördern. Seit der Vorstellung von fünf Wochen ist der Coin teilweise um über 60 Prozent explodiert. Wer zu diesem Zeitpunkt gekauft hat, sollte den Verkauf der Hälfte der Position in Erwägung ziehen.

Coinbase-Effekte


In der Vergangenheit waren die Ankündigungen von Coinbase, einen Coin neu zu listen, immer mit großen Kursanstiegen verbunden. Denn ein Listing bei der führenden amerikanischen Kryptobörse Coinbase ist immer noch eine Art Ritterschlag, bisher sind dort nur 20 Coins notiert. Daher resultiert auch das Wochenplus von knapp 43 Prozent bei Maker (MKR). Hier gab es - wie gerade vorher bei OmiseGO (OMG) gesehen - einen starken Kursschub, nachdem Coinbase am Freitag angekündigt hatte, den Handel mit dem Coin am 9. Juni aufnehmen zu wollen. OMG ist nach der Listing-Ankündigung am 14. Mai von 0,75 Dollar in der Spitze bis auf über 2,20 Dollar gestiegen, eine glatte Verdreifachung in wenigen Tagen.

Neben der Listing-Ankündigung kam hier hinzu, dass einige Coins von asiatischen Projekten besonders gut liefen. Zuletzt kam der Preis allerdings wieder deutlich zurück. Von daher ist auch der Kurssprung von Maker hochspekulativ und kann natürlich noch weitergehen. Allerdings dürfte auch hier nach Aufnahme des Listings der Preis eher wieder zurückkommen. In diesem Zusammenhang könnte Matic Network (MATIC) interessant werden. Bereits im August 2019 wurde der Coin neben einigen anderen auf die Beobachtungsliste von Coinbase gesetzt.

Bei einem möglichen Listing könnte es auch hier einen Kurssprung geben. Für das Listing wurde als Voraussetzung die Liveschaltung des Matic Mainnets genannt. Diese erfolgte gerade am 31. Mai. Das in Indien ansässige Projekt will die Skalierungsprobleme von DApps lösen, indem ressourcenaufwendige Berechnungen auf Sidechains ausgeführt werden.