Der australische Dollar hat mit Verlusten auf die jüngste Entscheidung der Notenbank in Sydney reagiert, den Leitzins abermals zu senken. Analysten rechnen für die nächsten Monate mit weiteren Einbußen des Aussie-Dollars gegenüber dem Euro. So erwarten die Devisenexperten der LBBW, dass am Ende des laufenden Jahres 1,69 austra­lische Dollar für einen Euro gezahlt ­werden müssen, derzeit sind es rund 1,62 Aussie-Dollar. Risikobereite Anleger können auf dieses Szenario mit einem Knock-out-Zertifikat setzen.

Nach den Schritten im Juni und Juli war es bereits die dritte Zinssenkung der Reserve Bank of Australia (RBA) um 0,25 Prozentpunkte in diesem Jahr. Der Leitzins steht damit auf dem Rekordtief von 0,75 Prozent. RBA-Chef Philip Lowe sagt, die Notenbanker beobachteten die Entwicklung und seien bereit, die Geldpolitik weiter zu lockern.

Belastender Handelsstreit


Der Konflikt zwischen den USA und China, dem wichtigsten Handels­partner Australiens, belastet die Wirtschaft des Landes. Hinzu kommt der Handelsstreit zwischen Südkorea und Japan, die ebenfalls wichtige Handelspartner sind. Das Wachstum ist im zweiten Quartal des laufenden Jahres auf das niedrigste Niveau seit der Finanzkrise gesunken. Nach dem Plus des Bruttoinlandsprodukts von 2,8 Prozent im vergangenen Jahr könnte das Wachstum der australischen Wirtschaftsleistung im Gesamtjahr 2019 unter die Marke von zwei Prozent rutschen.

Überzogene Spekulationen


Wichtig für die Konjunktur des rohstoffexportierenden Landes ist die Entwicklung der Handelsstreitigkeiten und damit der globalen Wirtschaft. Davon hängt auch ab, ob es zu weiteren Leitzinssenkungen kommen wird. Während viele Marktteilnehmer diese erwarten, sehen die Devisenanalysten der DZ Bank die Zinssenkungsspekulationen als überzogen an. Aber auch sie rechnen zunächst mit einer Abwertung des Aussie-Dollars gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung und prognostizieren auf Sicht von drei Monaten einen Wechselkurs von 1,67 aus­tralischen Dollar je Euro, bevor die Devise aus Down Under nach ihrer Einschätzung wieder zulegen könnte.

Anleger, die von einem in den nächsten Monaten zum Euro schwächeren australischen Dollar profitieren wollen, können zu einem Zertifikat von Société Générale (ISIN: DE 000 SC4 1EV 5) greifen, das die Wechselkursentwicklung mit einem Hebel von derzeit 4,1 nachzeichnet. Sollte der Aussie-Dollar wider Erwarten doch an Wert gewinnen, kommt es zu entsprechend großen Einbußen. Die Knock-out-Barriere, bei der ein Totalverlust droht, ist derzeit rund 23 Prozent entfernt.