Der Dollar hatte zuvor erstmals seit mehr als elf Jahren die Marke von sieben Yuan übersprungen. Insidern zufolge ließen die chinesischen Behörden die Währung zum Dollar fallen. Analysten fürchten, dass die Abwertung eine neue Front im Handelsstreit eröffnen und zu einem Währungskrieg führen könnte. Je billiger die eigene Währung, desto günstiger kann Exportweltmeister China seine Produkte in anderen Ländern anbieten. Umgekehrt verteuert das aber die Einfuhren, was die Inflation anheizen und die Kaufkraft der Verbraucher schmälern kann. Die Wechselkurs-Frage belastete am Montag die vom Handelsstreit ohnehin schon angeschlagenen Märkte und drückte den Dax 1,6 Prozent ins Minus. Auch in den USA gaben die Kurse vorbörslich deutlich nach.

Chinas Notenbank lehnte eine Stellungnahme zu der Entwicklung ab. Sie hatte zuvor erklärt, sie sei zuversichtlich, den Yuan auf vernünftigen und ausgewogenen Niveau stabil halten zu können. China werde sich nicht an einem Abwertungswettlauf der Währung beteiligen, erklärte Notenbankchef Yi Gang.

Auslöser für die Abwertung sei die unerwartete Ankündigung neuer Zölle durch Trump gewesen, sagte ein chinesischer Regierungsberater. Die Notenbank habe den Schritt aber schon länger vorbereitet. "Die Verantwortlichkeit liegt auf der Seite der USA. Der Markt war vor der Zollentscheidung stabil", sagte er. Trump hatte am Freitag angekündigt, ab dem 1. September Sonderzölle auch auf bisher davon verschonte chinesische Waren im Wert von 300 Milliarden Dollar zu verhängen.

Trump kritisierte zudem erneut die US-Notenbank Fed. "Hört ihr zu, Federal Reserve?", twitterte er. Der Republikaner forderte von der Zentralbank immer wieder deutliche Zinssenkungen, um damit den Dollar zu schwächen. Die Fed hatte vorige Woche erstmals seit einem Jahrzehnt ihren Leitzins gesenkt, doch sind weitere Schritte fraglich.

rtr