Sogenannte Faktor-ETFs haben sich mittlerweile etabliert und verwalten in einigen Fällen bereits über eine Milliarde Euro. Das gilt für den 1,2 Milliarden Euro großen iShares Edge MSCI World Quality Factor ETF, mit dem Anleger den MSCI World Sector Neutral Quality Index abbilden. Mit dem iShares Quality ETF investieren Anleger in Unternehmen, die eine hohe Eigenkapitalrendite, stabile Gewinne sowie eine geringe Verschuldung aufweisen. Der Begriff "Sector Neutral" verweist hier darauf, dass der weltweite Quality Index bei den Sektoren kaum vom MSCI World Index abweicht. Gäbe es diese Vorgabe nicht, würden IT-Werte den Quality Index derzeit ansonsten dominieren und Energie-, Rohstoff- und Versorgeraktien marginalisiert werden. Bei den Ländern sind die Vorgaben dagegen nicht so streng.

US-Aktien dominieren den Quality Index zwar auch mit Abstand. Bei japanischen Aktien fallen die Unterschiede jedoch ins Auge. So machen diese nur rund zwei Prozent vom Quality Index aus, während sie im MSCI World Index mit rund acht Prozent vertreten sind. Auf der anderen Seite gewichtet der Quality Index britische Aktien mit rund zehn Prozent, der MSCI World Index aber nur mit rund sechs Prozent. Gemessen an der Dividendenrendite und am Kurs-Gewinn-Verhältnis weisen der Quality Index und der MSCI World Index jeweils ähnliche Werte auf. Deutlich anders ist dies beim Kurs-Buchwert-Verhältnis, wo der Quality Index einen vergleichsweise hohen Wert von 4,2 hat und der MSCI World auf einen Wert von 2,4 kommt. Gemessen am Rendite-Risiko-Profil schnitt der Quality Index in den vergangenen fünf, zehn und 20 Jahren jeweils etwas besser ab als der MSCI World Index, war dabei auch weniger schwankungsanfällig und wies einen geringeren maximalen Verlust auf.

Fazit



Der iShares-Qualitäts-ETF setzt auf "gute" Aktien und sortiert "schlechte" aus. Die sektorneutrale Ausrich- tung verhindert aber womöglich eine bessere Wertentwicklung.