Viele Fondsmanager haben es 2018 nicht geschafft, ihren Vergleichs­index zu schlagen. Zu diesem Ergebnis kommt das Analysehaus Scope, das die Wertentwicklung von 3.000 aktiv gemanagten Fonds in 15 Kategorien an den jeweiligen Marktindizes gemessen hat. Nur 24 Prozent von fast 2.000 Aktienfonds entwickelten sich demnach besser als der Vergleichsindex. Von den circa 1.000 betrachteten Anleihefonds konnten gar nur 16 Prozent das Marktbarometer hinter sich lassen. Damit lief 2018 wesentlich schlechter für die Manager als das Jahr davor. 2017 schnitten 53 Prozent der Aktienfonds sowie 50 Prozent der Anleihefonds besser ab als die Benchmark.

Bei den verschiedenen Fondskategorien sticht die Gruppe der auf deutsche Aktien spezialisierten Portfolios heraus: 2017 lag der Anteil der aktiven Fonds mit einer besseren Performance als der Vergleichsindex MSCI Germany bei über 87 Prozent. Scope bezeichnet diese Kennzahl als Outperformance-Ratio. Es war 2017 die höchste unter allen Kategorien. 2018 sank der Wert allerdings unter 25 Prozent.

Noch vergleichsweise erfolgreich waren die Aktienfondsmanager der Region Asien-Pazifik ex Japan; im entsprechenden MSCI-Index sind China, Australien und Korea stark vertreten. 37 Prozent konnten hier 2018 den Index schlagen. Dagegen gelang dies nur knapp 15 Prozent der Fonds für japanische ­Aktien. "Japan gilt als einer der effizientesten Aktienmärkte weltweit - was es aktiven Fondsmanagern erschwert, Outperformance zu generieren", so Scope.

Auf dem falschen Fuß

Für das schlechte Jahr der Fondsmanager liefert die Studie diverse Erklärungsansätze. So seien viele globale Aktienfonds in US-Titeln untergewichtet und in europäischen Aktien stark engagiert gewesen. Die US-Börsen sind aber besser gelaufen als die europäischen, die Manager wurden auf dem falschen Fuß erwischt. In Europa- und Deutschland-Aktienfonds setzten viele Strategen auf export­orientierte Titel, die dann unter dem Handelsstreit litten. Zudem waren Nebenwerte, die stärker einbüßten als Bluechips, im Vergleich zum Index oft übergewichtet.

Bei den Anleihefonds setzten viele offenbar zu sehr auf die Schwellenländer. Auch die Unruhe bei italienischen Staats­anleihen infolge des Haushaltsstreits mit der EU brachte einige Fonds unter Druck. Zudem seien Manager enttäuscht worden, die auf eine Verringerung des großen Renditeabstands von US-­Staatsanleihen zu Bundesanleihen gesetzt hätten, so Scope.

Letztlich sehen die Studienautoren 2018 aber auch nur eine gewisse Normalisierung nach dem für aktive Manager außergewöhnlich guten 2017. Anleger, die auf einen der Fonds gesetzt haben, die den Index übertrafen, können sich so oder so über die Outperformance freuen.