Der Assetmanager J. Chahine Capital dürfte den wenigsten geläufig sein. Dabei genießen die Luxemburger im Nebenwertebereich einen exzellenten Ruf. Und auch die Fonds wie der 1998 aufgelegte Digital Stars Europe sind mit rund 467 Millionen Euro beileibe keine Leichtgewichte.

Der Fonds wird bereits seit 2001 von Julien Bernier verwaltet. Er ist, wie auch seine Kollegen, nicht wie in der Branche üblich Volks- oder Betriebswirt, sondern Ingenieur. Zusammen mit Mathematikern bilden sie den Kern des Fondsmanagerteams. Bernier setzt bei den Digital-Stars-Fonds auf den Faktor Momentum. Damit möchte er sogenannte "Star"-Aktien finden, "die immer und immer wieder positiv überraschen". Beim "Preis-Momentum" berücksichtigt er die Kursbewegung der vergangenen ein bis sechs Monate. Beim "Earnings-Momentum" spielen die erwarteten Gewinne für dieses und kommendes Jahr eine Rolle. "Auf diese Weise gehen wir immer in die Richtung des Markts", sagt Bernier. Falls die Aktien jedoch zu stark steigen - beziehungsweise zu viel Momentum entwickeln -, stellt das Modell das Portfolio Benchmark-näher auf. "Damit können wir die Schwächen der Momentum-Strategie abfedern", sagt Bernier.

Er hält im Digital Stars Europe um die 150 Einzelwerte, die er mit maximal 3,5 Prozent gewichtet. Derzeit nutzt er die Spanne bei Weitem nicht aus. Die fünf größten Werte liegen zwischen 1,54 und 2,29 Prozent. Trotz dieser recht vorsichtigen Ausrichtung hat Bernier in diesem Jahr mit Verlusten zu kämpfen. "Sie wurden durch eine starke Branchenrotation hervorgerufen. Die Gewinnmitnahmen in den Sektoren Technologie, Gesundheitswesen, Rohstoffe und Energie erklären unsere Underperformance im Vergleich zu den Indizes", erklärt Bernier. Um gegen weitere Schwankungen gewappnet zu sein, hat er defensive Titel wie Novartis, Nestlé oder auch PSP Swiss Property hinzugekauft. Aktuell ist er übergewichtet in den Bereichen Technologie, Gesundheitswesen und Lebensmittel und untergewichtet in den Bereichen Finanzen, Immobilien und Industrie.

Fazit:Guter Fonds, der sehr flexibel agiert. Durch die Momentum-Strategie ist er volatiler.