Quality-Growth-Titel waren in den vergangenen zehn bis zwölf Jahren an den Aktienmärkten das Maß der Dinge. Das zeigt sich auch bei den FondsNoten. So hat die Redaktion den Allianz Wachstum Euroland nun auf FondsNote 1 hochgestuft. Dort investiert Fondsmanager Andreas Hildebrand in Unternehmen aus dem Euroraum, die unabhängig von der Konjunktur langfristig wachsen können. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt Marc Erpelding beim BL Emerging Markets, der aufgrund seiner niedrigen Schwankungen nun auf FondsNote 2 hochgestuft wurde. Im Idealfall hält Erpelding bis zu 100 Prozent Aktien aus Schwellenländern. Allerdings kann er die Aktienquote bis auf 60 Prozent senken. Nämlich dann, wenn Aktien zu teuer sind oder er keine attraktiven Werte findet. "Dann gehen wir in Cash oder in Anleihen", erklärt er. Momentan liegt seine Aktienquote bei 85 Prozent.

Auch Pim van Vliet setzt beim Robeco QI Emerging Conservative Equities auf Aktien aus den Schwellenländern. Der Niederländer stellt das Portfolio anhand von quantitativen Kriterien zusammen. Hier setzt er primär auf Aktien, die gegenüber ihrer Benchmark vergleichsweise wenig schwanken. Zudem sollten sie günstig bewertet sein, eine attraktive Dividende zahlen und ihre Kurse zuletzt besser gelaufen sein als der Rest des Markts. In jüngerer Zeit geriet dieser Multi-Faktor-Ansatz durch seinen Value-Bias jedoch relativ ins Hintertreffen, sodass das Portfolio nun von FondsNote 2 auf 3 abfiel.

Von 3 auf 4 runter ging es überdies für den iShares Edge MSCI USA Multifactor ETF. Dort setzen Anleger auf 142 Aktien aus dem Index MSCI USA, die die Faktoren günstige Bewertung, niedriger Börsenwert, hohes Momentum und hohe Qualität am besten in sich vereinen. Aber auch bei dieser Strategie sorgte der Value-Bias in den vergangenen vier Jahren - dem Bemessungszeitraum bei der FondsNote - für vergleichsweise enttäuschende Resultate.

Dividenden-ETFs mit Note 1

Besser sieht es für den WisdomTree Eurozone Quality Dividend Growth ETF und den WisdomTree Global Quality Dividend Growth ETF aus, die auf Anhieb die Bestnote erreichten. Beides mag erstaunen, da Dividendenstrategien aufgrund ihrer Aktien- und Branchenauswahl zuletzt ins Hintertreffen gerieten. Die beiden WisdomTree-ETFs verfolgen jedoch einen anderen Ansatz. Sie filtern im ersten Schritt profitable Dividendenzahler heraus, die langfristig stark wachsen können - womit wir wieder beim Quality- Growth-Ansatz wären. Im zweiten Schritt gewichten sie die verbliebenen Aktien anhand der Summe ihrer Ausschüttungen, nicht anhand der Höhe ihrer Dividendenrendite. Artverwandt, aber dennoch etwas anders, agiert der Lyxor SG European Quality Income ETF, der auf Anhieb mit FondsNote 2 eingestuft wurde.