Aufsteiger



Christoph Bruns ist selten um klare Worte verlegen. Besonders, wenn es um die seiner Meinung nach fehlende Aktienkultur in Deutschland geht. "Ein konservativ ausgewähltes Aktienportfolio ist im jetzigen Umfeld die klügste aller gegebenen Handlungsmöglichkeiten", erklärt der Manager des weltweiten Aktienfonds Loys Global. Denn Zinsanlagen seien völlig unattraktiv, Immobilienanlagen viel zu teuer und Rohstoffe eigneten sich gar nicht als Anlageform. "Die Aktie steht daher alternativlos auf weiter Flur, sofern sie konservativ betrieben wird", betont Bruns, der den Loys Global seit Anfang 2005 für die Oldenburger Loys AG managt.

Bruns ist ein Verfechter des Value-Investing. "Es gehört zu den Grundprinzipien des Loys Global, zu hoch bewertete Aktien zu meiden", sagt der gebürtige Münsteraner, der seit vielen Jahren mit seiner Frau in Chicago lebt. US-Aktien hat er deshalb nur mit rund sieben Prozent gewichtet, weil sie derzeit die höchsten Bewertungskennzahlen aufweisen würden. Damit steht er deutlich im Gegensatz zum MSCI World Index, der US-Aktien mit 60 Prozent mit Abstand am stärksten gewichtet.

Der promovierte Betriebswirt hält dagegen 29 Prozent in deutschen und 18 Prozent in japanischen Aktien. Jüngst hat er Gewinne bei Bechtle, BP, Deutsche Post und Groupe Bruxelles Lambert (GBL) mitgenommen, die aber weiterhin zu seinen größten Einzelwerten zählen und zusammen rund 27 Prozent vom Portfolio ausmachen.

Seit einigen Jahren haben Value-Fonds jedoch mit Gegenwind zu kämpfen. Fondsmanager, die auf Momentum- oder Quality-Growth-Aktien setzten, schnitten meist besser ab. Der Loys Global setzt hier einen Kontrapunkt. €uro fondsxpress stuft ihn für sein sehr gutes Rendite-Risiko-Profil in den vergangenen vier Jahren auf FondsNote 1 hoch.

Absteiger



Zu den Absteigern zählen drei populäre Mischfonds. So bewertet €uro fondsxpress den Kapital Plus nur noch mit FondsNote 3. Der defensive Mischfonds hält jeweils 70 Prozent in Euro-Anleihen und 30 Prozent in europäischen Quality-Growth-Aktien. Über fünf, zehn und 20 Jahre war diese feste Aufteilung jedoch sehr erfolgreich.

Der BGF Global Allocation Fund orientiert sich nicht fest, aber doch grob an einem Mix aus 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen. In den vergangenen vier Jahren war er jedoch deutlich volatiler als andere Fonds seiner Kategorie, sodass er auf FondsNote 4 runtergestuft wurde. Auch der Carmignac Patrimoine büßte auf FondsNote 4 ein. Er schwankt zwar wenig, legte seit Juni 2014 aber auch nicht sonderlich stark zu.

Erstmals bewertet

Auf Anhieb den Sprung auf FondsNote 1 schaffte der Stryx America Fund. Dort hält Fondsmanager Raphael Pitoun im Portfolio lediglich bis zu 25 Einzelwerte und sucht dabei nach hochprofitablen Unternehmen, die sich bereits über viele unterschiedliche Konjunkturzyklen bewährt haben.