Viele wissen mehr als der Einzelne – nach diesem Prinzip funktioniert der Aktienfonds CoIQ Collective Intelligence. Er wählt aus über 60 000 Portfolios die besten aus, dies funktioniert sehr gut.
Auf lange Sicht tun sich Anleger sehr schwer, den breiten Aktienmarkt mit ihren Investments zu übertreffen. Das wissen auch Andreas Vogler und Andrej Lehnert vom Essener Fintech CoIQ.capital — CoIQ steht für Collective Intelligence. Das ist auch die Idee hinter ihrem Weg, den Markt doch zu schlagen: Sie nutzen Schwarmintelligenz für die Geldanlage, sprich die „Weisheit der Vie- len“. Die wird auf der vor zehn Jahren gegründeten Plattform informunity.de gebündelt. Über 60 000 Teilnehmer führen dort fiktive Aktienportfolios. Vogler und Lehnert werten diese aus. Die Aktien der besten 300 Teilnehmer, die den breiten Markt langfristig übertreffen konnten, landen dann im Fonds CoIQ Collective Intelligence (WKN: A3C 91C), den die beiden zusammen mit der Fondsgesellschaft Universal Investment aufgelegt haben und bei der sie als Berater tätig sind.
Das steckt in dem Schwarm-Fonds
Das ist zweifellos ein recht ungewöhnlicher Ansatz, aber einer, der bislang außerordentlichen Erfolg gebracht hat. Insgesamt hält der Fonds 100 Aktien. Er gewichtet jene Titel am höchsten, die auch die besten 300 Informunity-Teilnehmer am höchsten gewichtet haben. Derzeit sind das so populäre Werte wie Rheinmetall, Nvidia, Siemens Energy, Palantir und Meta Platforms — die fünf größten Positionen. Allein Rheinmetall und Nvidia sind im Fonds mit jeweils mehr als neun Prozent vertreten. Insgesamt kommen die Top Ten auf gut 56 Prozent des investierten Kapitals. Auch das ist für einen Fonds eher ungewöhnlich.
Erfolgreich, aber auch mit Ausschlägen
Geografisch gesehen stammen die meisten Aktien derzeit aus den USA — sie sind mit gut 56 Prozent vertreten — und aus Deutschland (29 Prozent). Informationstechnologie ist mit etwa einem Drittel des Gewichts die dominierende Branche vor Industrie, Kommunikation und dem Finanzsektor.
Bislang hat der Ansatz von CoIQ.capital bestens funktioniert. Auf Sicht von drei Jahren legte der Fonds um satte 97 Prozent zu. Allein in den vergangenen drei Monaten waren es 31 Prozent. Allerdings ist der nur 28 Millionen Euro leichte Fonds nichts für schwache Nerven, mitunter kann es schon mal rapide Ausschläge geben, die bis dato aber relativ schnell wieder aufgeholt wurden. Der größte bisher angefallene Verlust betrug 23 Prozent. Einen Ausgabeaufschlag gibt es nicht, die laufenden Kosten für den CoIQ Collective Intelligence Fund liegen bei 1,0 Prozent pro Jahr. Eher für spekulative Anleger geeignet.
Hinweis: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE, die Sie hier finden.
Lesen Sie auch: Münchener Rück: Aktuelle Quartalszahlen mit Licht und Schatten