Am Freitagmorgen veröffentlichte die Münchener Rück aktuelle Daten zur Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal 2025. So reagierten die Investoren auf das Zahlenwerk des weltgrößten Rückversicherers, das von Licht und Schatten geprägt war.
Im zweiten Quartal 2025 erzielte Münchener Rück (Munich Re) ein Konzernergebnis von rund 2,09 Mrd. Euro (Q2 2024: 1,6 Mrd. Euro), während der Versicherungsumsatz gegenüber dem Vorjahr leicht auf etwa 14,78 Mrd. Euro (Q2 2024: 14,95 Mrd. Euro) zurückging – maßgeblich bedingt durch negative Währungseffekte. Im Segment Rückversicherung steuerte das Geschäftsfeld rund 1,83 Mrd. Euro (Q2 2024: 1,34 Mrd. Euro) zum Ergebnis bei, wobei sich insbesondere Schaden/Unfall mit einer Schaden-Kosten-Quote von 61 Prozent (Q2 2024: 73,7 Prozent) deutlich verbesserte. Das Global Specialty Insurance-Segment trug rund 296 Mio. Euro (Q2 2024: 54 Mio. Euro) bei. Die Lebens- und Gesundheitsrückversicherung blieben mit etwa 305 Mio. Euro (Q2 2024: 568 Mio. Euro) belastet durch einzelne Großschäden, zeigte aber weiterhin starkes Neugeschäft. Bei ERGO belief sich das Q2-Ergebnis auf 251 Mio. Euro (Q2 2024: 262 Mio. Euro), getragen von der operativen Entwicklung in Deutschland und stabilem internationalen Schaden/Unfall-Geschäft. Das Kapitalanlageergebnis erreichte etwa 2,19 Mrd. Euro(Q2 2024: 1,47 Mrd. Euro), unterstützt durch die positive Entwicklung an den Kapitalmärkten.
Ausblick kann Investoren nicht überzeugen
Trotz der auf Jahressicht erzielten operativen Steigerung und des erzielten Rekordgewinns von 2,1 Mrd. Euro reagierten die Anleger stark verschnupft. Es ist nämlich zu befürchten, dass sich die ungewöhnlich niedrigen Schäden durch Naturkatastrophen künftig nicht fortsetzen werden. Q2 ist „Schnee von gestern“ und der gelieferte Ausblick beinhaltete ziemlich viel Schatten. So erwartet die Münchener Rück 2025 einen nach unten revidierten Versicherungsumsatz von rund 62 Mrd. Euro (Rückversicherung: 40 Mrd. Euro) statt zuvor 64 Mrd. Euro bzw. 42 Mrd. Euro. Grund sind vor allem Währungs- und Geschäftsentwicklungen sowie rückläufige Preise und Volumina bei den Juli-Erneuerungen. Das bisher in Aussicht gestellte Konzernergebnis von 6,0 Mrd. Euro bleibt trotz dieser Anpassungen unverändert bestehen. Am Freitagvormittag straften die Investoren mit einem massiven Tagesverlust von zeitweise mehr als sieben Prozent (Xetra) ab.
Münchener Rück: Charttechnisch angeschlagen
Mit dem heutigen Kurssturz hat sich die charttechnische Lage bei der Aktie der Münchener Rück massiv eingetrübt, schließlich rutschte der DAX-Wer dadurch unter die 50-Tage-Linie und befindet sich nun in einer wichtigen Unterstützungszone. Sollte sie nicht halten, droht ein Absacker in Richtung der bei 540 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie. Diese weist aktuell einen intakten Aufwärtstrend auf und sollte auf keinen Fall nachhaltig verletzt werden.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Münchener Rück NA.