Wie eine aktuelle Auswertung zeigt, steigen die Bauzinsen immer weiter. Zudem erwarten Experten, dass die Kosten für Immobilien ebenfalls weiter ansteigen. Doch was können Sparer und Anleger nun dagegen tun?

"Die Zinsen für Immobiliendarlehen haben im September die 4-Prozent-Marke nach oben durchbrochen und sind auf ein 12-Jahres-Hoch gestiegen", schreibt das Bauzinsen-Portal interhyp am Donnerstag. Zudem gehen die Experten der Immobilienbranche davon aus, dass die Zinsen in den kommenden 4 Wochen weiter steigen. Auf Sicht von 6 bis 12 Monaten denken noch 33 Prozent der Experten, dass die Zinsen für Immobilien weiter anziehen, 45 Prozent denken, sie bleiben ungefähr auf dem aktuellen Niveau. Von sinkenden Bauzinsen gehen lediglich 22 Prozent der Experten aus. Doch was können Anleger und Sparer jetzt gegen den Zins-Sturm tun?

Hohe Zinsen bei Tagesgeld und Festgeld erfreulich, aber bei Bauzinsen nicht

So erfreulich die hohen Zinsen für Sparer auf dem Tagesgeld und dem Festgeld mit Angeboten von bis zu 4,33 Prozent Zinsen pro Jahr sind, so ärgerlich sind die hohen Zinsen bei Immobilien und den Bauzinsen.

"Im September sind die Konditionen für zehnjährige Immobiliendarlehen um rund 15 Basispunkte von 3,9 Prozent auf über 4 Prozent geklettert. Die Zinsen für Kredite mit 15 oder 20 Jahren Zinsbindung kosten Anfang Oktober mit knapp 4,2 Prozent nur unwesentlich mehr, obwohl sie Kreditnehmerinnen und Kreditnehmern mehr Kalkulationssicherheit garantieren. Teurer sind erneut fünfjährige Darlehen, für die im Schnitt mindestens 4,3 Prozent fällig werden", schreibt Interhyp. Dabei lagen die Bauzinsen bis Ende 2021 noch bei rund 1,0 Prozent und schossen dann durch die Decke. Dies verteuern die Finanzierung von Immobilien ungemein. 

Allerdings sollten Anleger und Sparer auch auf die Experten-Meinung hören: „Immobilieninteressierte sollten jedoch nicht den Fehler begehen, den Eigentumserwerb wegen der Zinsen abzuschreiben. Einerseits hat der Immobilienmarkt mit fallenden Kaufpreisen reagiert. Anderseits lassen sich durch neue Fördermöglichkeiten und die passende Finanzierungstaktik Zehntausende Euro sparen“, sagt Mirjam Mohr, Vorständin Privatkundengeschäft der Interhyp AG.

Das können Anleger jetzt gegen hohe Bauzinsen tun

„Die Rahmendaten indizieren, dass die Zinsen auf längere Zeit um die vier Prozent-Marke verweilen werden. Trotzdem kommt es je nach Nachrichtenlage immer wieder zu sichtbaren Schwankungen. Diese Zinsdellen gilt es zu nutzen, da selbst kleine Konditionsdifferenzen von 10 oder 20 Basispunkten bei Immobilienfinanzierungen wegen der langen Laufzeit und Kredithöhe eine Hebelwirkung entfalten. Das ermöglicht Zinseinsparungen von mehreren tausend Euro“, erklärt Mirjam Mohr von Interhyp.

Zusätzlich muss man sich selbst fragen und für sich selbst klären: Wann möchte ich eine Immobilie finanzieren? Der obige Tipp hilft, wenn man unmittelbar mit den Bauzinsen eine Immobilie finanzieren möchte. Hat man noch 1 bis 2 Jahre Zeit, so sollte man versuchen, in dieser Zeit sein Vermögen zu sichern und etwas weiter auszubauen - etwa mit hohen Zinsen aus dem BÖRSE ONLINE Tagesgeld-Vergleich und dem BÖRSE ONLINE Festgeld-Vergleich. Zudem können die Zinsen in ein bis zwei Jahren auch schon wieder etwas niedriger sein. Aber vermutlich nicht sehr stark. 

Hat man einen noch längeren Anlagehorizont, so sollte man erstmal noch mehr Vermögen aufbauen, um deutlich bessere Bauzinsen und Konditionen für die eigene Immobilie zu bekommen. Hier lohnt es sich, etwa 30 Prozent aufs Tagesgeld, 30 Prozent aufs Festgeld und 40 Prozent in breitgestreute Aktien und ETFs zu setzen. So können Anleger und Sparer das Vermögen vergrößern und dann auf eine gute Gelegenheit bei den Bauzinsen warten. 

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