Der Bitcoin hat in den vergangenen drei Handelstagen 18 Prozent an Wert verloren. Bei Ethereum sind es sogar 25 Prozent. Doch was steckt dahinter? Und warum sieht ein Experte dennoch Hoffnungsschimmer? 

Gerade hatten die Kryptowährung rund um Bitcoin und Ethereum zu einer Rally angesetzt und waren sogar um rund 30 Prozent gestiegen. Doch dann folgte der Fall. Seit zwei Tagen stürzen die Kryptos rasant ab, weil es neue systemische Risiken gibt. BÖRSE ONLINE fragte bei Professor Philipp Sandner, Leiter des Frankfurt School Blockchain Center nach, warum es zu diesem Kurssturz gekommen ist. "Seit Samstag wurden erste Gerüchte laut, dass die große Krypto-Börse FTX ein Schwierigkeiten stecken könnte", erläutert Sandner. Und er führt weiter aus: "Anfang dieser Woche materialisierten sich diese Risiken dann, als bekannt wurde, dass FTX die Auszahlungen (also „Abheben“) von Kryptowerten verweigerte. Das deutet immer auf ernsthafte Risiken hin." 

Deswegen kam es zum Crash bei Bitcoin, Ethereum und Co.

Gerade weil FTX eine solche große Krypto-Börse sei, habe diese Entwicklungen systemischen Charakter, folgert Philipp Sandner. "Folglich sind vor allem der FTX-Token aber auch andere Krypto-Werte abgestürzt. Auf Twitter haben manche Nutzer dieses Ereignis als „Lehman-Moment“ der Krypto-Branche beschrieben. Das könnte sich bewahrheiten", erklärt der Experte. 

Nun stellt sich aber die Frage für Anleger, wie es am Kryptomarkt weitergeht. Immerhin hatten sich Bitcoin und Ethereum nach dem großen Crash in der ersten Jahreshälfte gerade etwas berappelt. 

Dazu sagt Philipp Sandner: "Wie immer - seit Jahren - ist die Volatilität enorm. Das dürfte auch in den kommenden Monaten und vermutlich Jahren so bleiben. Daher müssen Anleger vorsichtig sein. Und Anleger sollten sich anfangs auf die „Blue Chips“ Bitcoin und Ethereum fokussieren." 

Doch Sandner sieht auch einen Hoffnungsschimmer für Kryptowährungen.

Deswegen könnte die Verbreitung von Kryptowährungen zunehmen.

"Viele Zeichen stehen mittelfristig auf „grün“ - Banken, Börsen, Individuen beschäftigen sich mit Krypto-Themen, die Regulatorik auf EU-Ebene ist nun druckfertig etc. - So kann man eine Verbreitung der Technologie erwarten", sagte Sandner. 

Und er hat auch noch zwei Vorschläge, wie sich solche Panik-Momente, wie es sie häufig im Kryptobereich gibt, in Zukunft vielleicht etwas besser vermeiden lassen: Denn entweder führe das über einen "Wissensaufbau oder Regulierung". Und Sandner führt weiter aus: "Beides würde dazu führen, dass man nur bei regulierten Börsen und Banken in Krypto-Assets investieren sollte. In Deutschland ist das etwa die Börse Stuttgart. Unregulierte Börsen mit einem Firmensitz in fernen Destinationen sollte man meiden." 

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum