2022 ging es an den Börsen abwärts. Was bringt dieses Jahr? Geht es nach Warren Buffett, könnte 2023 mit einer Wahrscheinlichkeit von 75 Prozent ein Bullenmarkt werden. Das steckt dahinter. 

2022 ging es an den Börsen mehr als turbulent zu. Die Inflation, steigende Zinsen, Kriege und Energiekrisen hielten die Märkte in Atem. Groß Leitindizes wie der S&P 500 und der Dax schlossen jeweils mit minus zwanzig und minus zwölf Punkten. Viele Anleger fragen sich zurecht: Was können wir von 2023 erwarten? Viele Anleger hoffen darauf, dass auf ein schlechtes Jahr schließlich ein gutes folgt. Nun, geht es nach Warren Buffett, liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Bullenmarkt bei 75 Prozent.

Darum könnte 2023 laut Warren Buffett ein Bullenmarkt werden

Den größten Verlust der letzten Jahrzehnte erlebte der S&P 500 im Jahr 2008. Da verlor er innerhalb eines Jahres rund 37 Prozent. Die Finanzkrise hatte auf der ganzen Welt schwerwiegende Auswirkungen. Am Ende dieses schwierigen Jahres schrieb Warren Buffett damals in einem Brief an seine Aktionäre von Berkshire Hathaway, wie er das folgende Jahr einschätzen würde: „Wir sind zum Beispiel sicher, dass die Wirtschaft das ganze Jahr 2009 über in Trümmern liegen wird – und wahrscheinlich noch weit darüber hinaus“, so das Orakel von Omaha. „Aber diese Schlussfolgerung sagt uns nicht, ob der Aktienmarkt steigen oder fallen wird.“ Denn: Wirtschaft ist nicht gleich Börse und Börse nicht gleich Wirtschaft. Wie Börsenguru André Kostolany schon sagte: „Die Börse reagiert gerade mal zu zehn Prozent auf Fakten. Alles andere ist Psychologie.“ Heißt: Selbst, wenn die Wirtschaft nicht gut läuft, kann es an den Börsen aufwärts gehen. Und selbst, wenn die Wirtschaft gut läuft, kann es an den Börsen hingegen abwärts gehen. Das macht eine Vorhersage für 2023 noch schwieriger. 

Doch Warren Buffett nennt eine ungefähre Zahl, mit der man zumindest die Wahrscheinlichkeit einschätzen kann. In demselben Brief aus dem Jahr 2008 berichtet er nämlich, dass es in den damals 44 Jahren, seit er bei Berkshire Hathaway das Zepter übernommen hat, in 75 Prozent der Jahre einen Marktgewinn gab. Und: „Ich würde vermuten, dass in den nächsten 44 Jahren ungefähr ein ähnlicher Prozentsatz von Jahren positiv sein wird“, so der Börsen-Guru. Hat sich seine Vorhersage bewährt? In den 14 Jahren nach seinem Brief schloss der S&P 500 bis auf 2018 und 2022 die Jahre jeweils tatsächlich immer mit einem Plus. Dadurch, dass Warren Buffett 2008 mit seinen 75 Prozent davon ausging, dass der S&P 500 mit hoher Wahrscheinlichkeit die nächsten 44 Jahre eher positiv abschließen wird, liegt seine Erfolgsquote bis dato also bei 86 Prozent. 

Zudem: Wie The Motley Fool herausfand, folgte auf fast alle Male, in denen der S&P in einem Jahr um mindestens 20 Prozent fiel, im Jahr darauf eine starke Erholung. Die Rückgänge waren sozusagen der Vorbote des nächsten Bullenmarkts. Die Erkenntnis: In vier von sechs Fällen, in denen der amerikanische Index bereits schon vor 2022 um zwanzig Prozent oder mehr fiel, stieg der S&P 500 im Jahr darauf um mindestens 23,5 Prozent!

Übrigens: Deswegen kann der Dax bald um 30 Prozent steigen.