Der deutsche Immobilienmarkt ist angespannter denn je, doch diese Entwicklung könnten den Markt völlig zerstören und eine nachhaltige Bewertungskorrektur zur Folge haben. Ist es jetzt also noch sinnvoll in Immobilien zu investieren?

Es ist aktuell sehr schwierig am Häusermarkt. Die stark ansteigenden Zinsen haben zu einem Stillstand geführt und immer weniger Objekte werden aktuell verkauft. Dies liegt natürlich vorrangig an den Finanzierungskosten. Allerdings gibt es eine Entwicklung, welche deutlich langfristiger und problematischer für den deutschen Immobilienmarkt ist.

Diese Entwicklung könnte den Immobilienmarkt zerstören

Denn was viele Investoren in den vergangenen Jahren nicht bedacht haben ist, dass Immobilien nicht automatisch steigen und im Wert wachsen, sondern dies immer noch an der Nachfrage hängt. Diese war zwar in der vergangenen Dekade, vor allem durch die niedrigen Zinsen, sehr hoch, doch das dürfte nicht so bleiben.

Dabei sind es gar nicht die inzwischen steigenden Zinsen, die das Problem verursachen, sondern die Menschen selbst. Die Bevölkerung in Deutschland wird nämlich aufgrund der sehr schlechten demografischen Struktur immer älter.

Demografie als Killer des Immobilienmarktes?

Was sich als zunächst für den Immobilienmarkt nicht problematisch anhört, ist es aber tatsächlich, da sich Wohnbedürfnisse mit dem Alter kolossal verschieben. Während die meisten Hauskäufer und -mieter junge Familien oder Paare zwischen 30 und 40 sind, schrauben die meisten Menschen im Alter statistisch gesehen ihre Wohnansprüche zurück und ziehen auf kleinere Wohnflächen.

Kommen aber nun nicht genug junge Familien nach, so bricht die Nachfrage ein, was schließlich die aufgeheizten Immobilienmärkte zu einer deutlichen Korrektur zwingen dürfte. Da Deutschland bereits jetzt mit einem Durchschnittsalter von 47 eine der ältesten Gesellschaften überhaupt ist, dürfte diese Entwicklung wohl früher als später eintreten.

So schützen sich Anleger vor dieser Entwicklung?

Aber wie schützen sich Anleger vor dieser Entwicklung? Immerhin sind Immobilien im wahrsten Sinne des Wortes immobil und können nicht verschoben werden.

Grundsätzlich muss niemand aufgrund der Demografie in Panik jetzt sein eigenes Haus verkaufen, denn selbstgenutzte Immobilien sind kein Investment. Immobilieninvestoren dagegen sollte sich fragen, ob es unbedingt die nächste Immobilie sein muss oder ob man zum Beispiel nicht einfach das Kapital in weltweit agierende Immobilienunternehmen wie etwa American Tower investiert und sich so ein diversifizierteres Portfolio schafft.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: American Tower Corporation