Der deutsche Immobilienmarkt hängt aktuell stärker in der Schieflage denn je, doch nun legen einige Studien nah, dass die Situation noch schlimmer werden dürfte. Was bedeutet das für Besitzer und Mieter?

Die Immobilienpreise in Deutschland sind zuletzt gefallen, befinden sich aber weiterhin auf einem hohen Niveau. Zudem sind die Transaktionen aufgrund der hohen Zinsen fast gänzlich eingebrochen, genauso wie der Neubau. 

Daraus entsteht eine drastische Schieflage am Immobilienmarkt, denn Käufer können sich die hohen Preise aufgrund der Finanzierungskosten nicht mehr leisten. Gleichzeitig fehlen Wohnungen und die Mieten steigen wegen der wachsenden Kosten und Nachfrage. Jetzt deutet sich sogar eine Verschlimmerung des Ganzen an:

Wird die Immobilienkrise in Deutschland noch viel schlimmer?

Denn laut einem aktuellen Bericht eines Expertengremiums, den sogenannten Immobilienweisen, dürfte sich besonders die Lage am deutschen Wohnungsmarkt drastisch verschlimmern. Ursache: die Bundesregierung kommt mit ihrem Bauvorhaben vermutlich deutlich unterhalb der eigenen Ziele voran.

So spricht der Bericht von potenziell 150.000 fertiggestellten Einheiten in Deutschland in 2024. Ursprünglich lag das Ziel bei 400.000, das schon 2023 deutlich verfehlt wurde. Mit bereits jetzt 600.000 bis 700.000 fehlenden Wohnungen in Deutschland dürfte sich die Krise am Immobilienmarkt noch deutlich verschlimmern.

Was bedeutet die Krise für den Immobilienmarkt?

Konkret bedeutet das, dass Preise von Immobilien aufgrund der hohen Nachfrage nach Wohnraum weiter nicht deutlich korrigieren werden, sondern eher sanft nach unten rutschen. So entsteht allerdings absehbar keine Normalisierung am Markt und das Transaktionsvolumen dürfte niedrig bleiben.

Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass sich die Wohnungsnot weiter zuspitzt und vermutlich Mieten aufgrund der hohen Nachfrage und der steigenden Kosten deutlich anziehen werden. Dies kann im schlimmsten Fall zu einer starken Belastung der Haushalte und zur sozialen Krise führen. 

Immobilienmarkt in der Krise – Wann geht es wieder Berg auf?

Trotz der Abwertung im niedrigen zweistelligen Prozentbereich sind Besitzer von Bestandsimmobilien demnach die Gewinner dieser Krise, denn eigentlich hätte die Preisbewegung höher ausfallen müssen. Zudem ist mit höheren Mieteinnahmen zu rechnen.

Da eine deutliche Korrektur der Häusermärkte absehbar ausbleiben wird, dürfte nur eine Senkung der Zinsen oder eine Erholung der deutschen Konjunkturlage zu einer schrittweisen Normalisierung der Schieflage führen.

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