Die Nachrichten für den Immobilienmarkt werden immer schlechter – Die Sorgen immer größer. Genau in diese Panik hinein warnt nun ein bekannter US-Ökonom vor einem riesigen Immobiliencrash. Doch hat er recht?

Peter Schiff, US-Ökonom, Speaker und CEO des Brokers Euro Pacific Capital, hat erneut eine Warnung an alle Immobilieninvestoren ausgestoßen. Denn auch wenn der Markt für Häuser schon seit einigen Monaten in der Schieflage hängt, sei die Lage noch schlimmer als bisher gedacht, meint zumindest der Experte.

Schlimmerer Immobiliencrash als 2008?

Denn aufgrund der immer noch hohen Immobilienpreise trotz weiterhin steigender Zinsen für Darlehen und Hypotheken ist der Immobilienmarkt nach Schiff in einer größeren Krise als 2008. Dies begründet der Experte primär mit dem Stillstand auf dem Markt, denn für Investoren, aber auch für Privatpersonen rechnet sich kaum der Kauf einer Immobilie.

Dies ist aber nicht das einzige Problem so Schiff. Auch die Banken würden durch die in den Vorjahren getroffenen Finanzierungen immer mehr in Probleme geraten. Denn während neue Kredite kaum noch vergeben werden können, sind die alten Darlehen unter den aktuellen Leitzinsen der Notenbanken ein Verlustgeschäft für die Geldhäuser. 

Doch als das größte Problem bezeichnete Schiff die Lage im Markt für Gewerbeimmobilien. Nach mehreren Insolvenzen wie der von WeWork geht der Ökonom davon aus, dass so viele Objekte auf den Markt geworfen werden, dass es weitere Preisstürze gibt, die in erster Linie für die kreditgebenden Banken ein Problem werden.

Schiff malt also ein sehr dunkles Bild für den Immobilienmarkt? Doch müssen sich Besitzer, Vermieter & Co. jetzt wirklich so große Sorgen machen?

Ist die Warnung des US-Ökonomen gerechtfertigt?

Grundsätzlich sieht es gerade nicht sehr positiv auf dem Immobilienmarkt aus, auch in Deutschland. Die Frage ist allerdings: Wie kann dieses Problem gelöst werden? 

Tatsächlich gibt es dazu zwei Szenarien, die nicht zwangsläufig einen Crash des gesamten Marktes zur Folge haben müssen:

1. Die Immobilienpreise sinken um weitere 20 Prozent. Dann würde laut einer Erhebung der Allianz Trade der Immobilienmarkt im Vergleich zum Mietmarkt wieder ähnlich attraktiv sein. Dies dürfte zwar für viele Besitzer schmerzhaft werden, aber nicht zwangsläufig zur Insolvenz von Banken und Unternehmen wie im Jahr 2008 führen.

2. Die Zinsen fallen wieder. Denn während jetzt besonders hohe Raten Käufer vom Immobilienmarkt abhalten, könnten wieder fallende Zinsen zu einer Rückkehr von Handelsvolumen am Häusermarkt führen.

Es muss also nicht grundsätzlich so kommen, wie von Peter Schiff vorhergesagt. Allerdings ist sicher, dass der Immobilienmarkt gerade eine schwere Phase durchmacht, in der man auch einen Crash nicht ausschließen kann.

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