Gold bleibt eine beliebte Absicherung gegen Inflation und Krisen. In den vergangenen Jahren bescherte es Anlegern aber auch vergleichbare Kursgewinne wie Aktien. Doch welche Form der Goldanlage ist für Privatanleger optimal? Barren, Münzen oder doch Gold-ETFs? Wir zeigen Vor- und Nachteile der verschiedenen Optionen und erklären, worauf Anleger achten sollten.

Gold gilt seit Jahrhunderten als Krisenwährung und Wertaufbewahrungsmittel. Gerade in Zeiten von Inflation, geopolitischer Spannungen oder schwankender Aktienmärkte suchen Anleger Schutz in dem gelben Edelmetall. Gleichzeit konnte der Goldpreis in den vergangenen Jahren in Sachen Performance locker mit dem Aktienmarkt mithalten. Somit stellt sich die Frage: Wie sollte man als Privatanleger Gold am besten investieren: physisch oder über Finanzprodukte?

1. Physisches Gold: Barren

Goldbarren sind die klassische Form der Wertanlage. Sie bieten den Vorteil, dass der Anleger das Edelmetall tatsächlich besitzt und somit keine Gegenpartei-Risiken bestehen. Die Stückelung reicht von 1 Gramm bis hin zu 1 Kilogramm.

Vorteile:

Physisches Eigentum, kein Ausfallrisiko einer Bank oder eines Fonds.

• Einfache Lagerung in Bankschließfächern oder zu Hause (Sicherheit beachten).

• In Deutschland sind Gewinne aus dem Verkauf von Goldbarren nach einem Jahr steuerfrei.

Nachteile:

• Hohe Anschaffungskosten je Gramm bei kleinen Stückelungen.

• Lagerungskosten, wenn man ein Bankschließfach nutzt.

• Zusätzliche Kosten für einen Tresor Zuhause.

• Der Verkauf kann etwas komplizierter sein als bei börsengehandelten Produkten.


Gold (ISIN: XC0009655157)

2. Goldmünzen

Münzen wie der Krügerrand, der Maple Leaf oder die Wiener Philharmoniker kombinieren Sammlerwert mit Anlagefunktion. Sie sind weltweit anerkannt und leicht handelbar.

Vorteile:

• Hohe Liquidität, auch international.

• Teilweise steuerlich begünstigt: In Deutschland sind Gewinne aus dem Verkauf von Anlagemünzen nach einem Jahr steuerfrei.

Nachteile:

• Aufpreis auf den Goldpreis je Unze („Aufgeld“) ist meist höher als bei Barren.

• Bei kleineren Münzen kann der Stückpreis im Vergleich zum Goldpreis überproportional hoch sein.


3. Gold-ETFs

Für Anleger, die ihr Gold nicht physisch bei sich einlagern wollen, bieten sich börsengehandelte Goldfonds (ETFs und ETPs) an. Sie bilden den Goldpreis in der Regel 1:1 ab.

Vorteile:

• Direkter Kauf und Verkauf über das Depot möglich, dadurch hohe Flexibilität und Erleichterung von Teilverkäufen (im Gegensatz zu Barren).

• Keine Lagerungskosten, praktisch kein Diebstahlrisiko.

• Gold-ETFs sind teilweise sparplanfähig und damit ideal für einen regelmäßigen Vermögensaufbau.

Nachteile:

• Kein physischer Besitz, Risiken durch Bonität der Fondsgesellschaft oder Depotbank. Hinweis: Diese Risiken bestehen nicht bei physischer Verwahrung wie beim Xetra-Gold oder dem Euwax-Gold der Börse Stuttgart).

• Verwaltungsgebühren, die den Ertrag leicht schmälern.


Xetra-Gold (WKN: A0S9GB)

4. Mischstrategie

Viele Experten raten zu einer Kombination: Einen Teil in physisches Gold anlegen (Barren oder Münzen) für die Sicherheit. Den anderen Teil in ETFs für Liquidität und Flexibilität. So profitieren Anleger von beiden Welten.

Fazit

Gold bleibt ein wertvoller Bestandteil der Vermögensstruktur, insbesondere als Absicherung gegen Marktunsicherheiten. Die Wahl des Instruments hängt von den individuellen Bedürfnissen, Lagerungsmöglichkeiten, Steueraspekten und dem Anlagehorizont ab. Wer langfristig vorsichtig agiert, sollte physisches Gold und ETFs geschickt kombinieren, um sowohl Sicherheit als auch Flexibilität zu gewährleisten.

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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Xetra-Gold.

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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Xetra-Gold.