Weil der US-Dollar fällt und Anleger von weniger Zinserhöhungen der Fed ausgehen, steig der Goldpreis deutlich. Die Charttechnik legt nahe, dass Gold jetzt sogar bis auf 1.900 Dollar steigen kann. Was dafür passieren muss. 

Der Goldpreis liegt heute mit mehr als einem Prozent im Plus bei 1.670 Euro. Der Grund dafür ist, dass der US-Dollar aktuell schwächer wird. Denn der Markt geht von einem weniger aggressiven Vorgehen der Fed bei den Zinserhöhungen aus. Dies schwächt den Dollar etwas. Und wenn der Dollar schwächer wird, steigen meist Aktien, Rohstoffe und Kryptowährungen. 

„Mit der Short-Positionierung vieler Anleger für den Goldpreis könnte die Möglichkeit einer starken kurzfristigen Rallye auf dem Tisch liegen, wenn von der Fed Anzeichen für eine Zinsverlangsamung vorgelegt werden“, sagte IG-Marktstratege Yeap Jun Rong.

Die Fed beeinflusst den Goldpreis

Zwar wird erwartet, dass die Fed bei ihrer nächsten Sitzung Anfang November die Zinsen nochmals um 0,75 Prozentpunkte anhebt, um gegen die hohe Inflation vorzugehen. Doch viel weiter kann die Fed laut Experten nicht gehen, will sie die Wirtschaft nicht komplett abwürgen. Zudem wird auch ein sehr großer Zinsschritt der EZB bei der Sitzung am Donnerstag erwartet. Dies könnte den Euro stärken, was wiederum den Dollar schwächen dürfte, was wiederum gut für den Goldpreis ist. 

„Eine Anpassung des Tempos der Straffung durch die Fed könnte das Tempo des Gold-Absturzes verlangsamen, aber ein zurückhaltender Schwenk wäre der Schlüssel, damit der Goldpreis auch wieder an Reiz gewinnt“, sagte Christopher Wong, Währungsstratege bei OCBC, in einer Mitteilung.

Steigt der Goldpreis jetzt auf 1.900 Dollar?

Schauen Anleger sich den Chart des Goldpreises an, so könnte es bald tatsächlich zum Turnaround kommen. In den vergangenen Wochen hat Gold nun zwei Mal einen Boden bei 1.615 Dollar gefunden und konnte sich von diesem Level deutlich erholen. Sollte der Goldpreis aufgrund der aktuellen Dollar-Schwäche und durch einen Schub der EZB morgen die Marke von 1.725 Dollar überwinden, so dürfte der Weg schnell frei sein bis zum 0,618er Fibonacci-Level (siehe Chart unten) und damit bis zu 1.900 Dollar. 

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