Leicht bergauf ging es in der Woche zum 21. April jedoch mit der Anzahl offener Kontrakte (Open Interest). Sie hat sich von 490.000 auf 493.200 Kontrakte (+0,7 Prozent) erhöht. Während große Terminspekulanten (Non-Commercials) im Berichtszeitraum skeptischer geworden sind, gab es unter Kleinspekulanten (Non-Reportables) eine wachsende Zuversicht zu beobachten. Summa summarum hat sich dies auf die kumulierte Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten allerdings kaum ausgewirkt. Auf Wochensicht gab es ein marginales Minus von 280.400 auf 280.100 Kontrakte (-0,1 Prozent) zu vermelden.

Große Terminspekulanten haben im Berichtszeitraum sowohl ihr Long-Engagement (minus 4.400 Kontrakte) als auch ihr Short-Exposure (plus 1.400 Futures) zurückgefahren. Dies hat dazu geführt, dass sich deren Netto-Long-Position von 252.500 auf 249.600 Futures (-1,1 Prozent) reduziert hat. Kleine Terminspekulanten haben indes ihre Netto-Long-Position hat auf den höchsten Wert seit Anfang März hochgefahren. Innerhalb einer Woche war hier ein kräftiger Zuwachs von 27.900 auf 30.500 Kontrakte (+9,3 Prozent) registriert worden. Grundsätzlich kann man aber festhalten: Das markante Wochenplus des Goldpreises in Höhe von 2,7 Prozent war weniger auf die Terminmärkte, sondern vor allem auf den ETF-Sektor zurückzuführen. Allein beim weltgrößten Gold-ETF SPDR Gold Shares sind in der vergangenen Woche Zuflüsse von 1.021,69 auf 1.048,31 Tonnen (plus 26,6 Tonnen) registriert worden.

Goldminen versus physisches Gold


Dass der Goldpreis in diesem Jahr ein starkes Comeback erlebt, dürfte angesichts des jüngsten Euro-Rekordhochs derzeit von niemandem in Frage gestellt werden. Die wichtigste Rolle dürften dabei die Corona-Krise und die billionenschweren Rettungspakete diesseits wie jenseits des Atlantiks gespielt haben. Ein Blick in die Bilanzen von EZB und Fed zeigt auf, wohin die Reise gehen wird. So hat sich zum Beispiel die Bilanzsumme der europäischen Notenbank seit dem Jahreswechsel von weniger als 4.700 auf fast 5.300 Milliarden Euro erhöht. In den USA gab es im gleichen Zeitraum sogar einen Zuwachs von 4.100 auf rund 6.200 Milliarden Dollar zu vermelden. Man muss wohl kein Prophet, um zu erkennen, dass dieser Schuldenberg niemals im Zuge ordentlicher Zins- und Tilgungszahlungen zurückgezahlt wird. Fazit: Ein Teil des Geldvermögens sollte unbedingt in der ältesten Währung der Welt investiert sein.

Grundsätzlich kann man direkt in Gold investieren (via Goldmünzen bzw. -barren) oder indirekt (via Goldminen). Dabei gelten folgende Faustregeln: Goldminen folgen dem Goldpreis in der Regel mit einer Hebelwirkung - nach oben, aber auch nach unten. Dieser Hebel führt dazu, dass Goldmineninvestments eine höhere Volatilität aufweisen als der Goldpreis selbst. Der Terminbörsenbetreiber Chicago Board Options Exchange (CBOE) veröffentlicht fortlaufend besonders aussagekräftige Volatilitätsindizes, da denen nicht historische Kurse, sondern Optionspreise der jeweiligen Basiswerte zugrunde liegen. Um ein ungefähres Gefühl für die unterschiedlichen Risiken zu bekommen, bietet sich ein Vergleich des Goldvolatilitätsindex (Kürzel: GVZ) mit dem Gold Miners Volatilitätsindex (Kürzel: VXGDX) an. Mit aktuell 62,1 Prozent kann man Goldminen - verglichen mit einem Goldinvestment (aktuell: 29,2 Prozent) - ein mehr als doppelt so hohes Risiko attestieren. Zugleich bedeutet dies aber auch, dass sich mit Goldminen eine entsprechend höhere Renditechance wahrnehmen lässt. Vorsichtige, auf Vermögensschutz bedachte Investoren dürften sich daher mit Barren oder Münzen aus Gold höchstwahrscheinlich wohler bzw. sicherer fühlen.