Bitcoin oder Gold? Bei den beiden Anlageklassen scheiden sich die Geister. Goldman Sachs verrät in einer Analyse nun, warum das Edelmetall die Kryptowährung abhängt. 

Es ist die Gretchen-Frage unter Anlegern: Gold oder Bitcoin? Seit jeher gilt Gold als die Anlage der Wahl für unsichere Zeiten. Das Edelmetall ist knapp. Deshalb gilt Gold auch als gern gesehene Anlageklasse, um Geld sicher zu parken – und im besten Fall den Wert zu steigern. Ganz ähnlich verhält es sich mittlerweile mit dem Bitcoin. Anfänglich noch als unsicher und spekulativ angesehen, gilt Bitcoin unter den tausenden anderen Kryptowährungen mittlerweile als das „Gold“ der Kryptowährungen. Auch die Bitcoin-Zahl ist, wie Gold, endlich. Doch was ist letztlich das Mittel zur Wahl?

Wie Reuters berichtete, ergab eine Analyse von Goldman Sachs, dass Gold mit seinen zahlreichen Nachfrage-Treibern den volatilen Bitcoin auf die lange Sicht übertrifft. Der Grund: Gold wird mit geringerer Wahrscheinlichkeit von einer schwierigen Marktlage beeinflusst. Goldman bezeichnet Gold als „nützlichen Portfolio-Diversifikator“. Für Gold gebe es bereits eine Vielzahl an nicht-spekulativen Anwendungsfällen, bei denen das Edelmetall zum Einsatz kommt. Etwa zur Absicherung gegen Inflation oder Dollarabwertung. Bitcoin hingegen sei immer noch auf der Suche danach und ähnle vielmehr einer „risikobehafteten Aktie eines wachstumsstarken Tech-Unternehmens“.

Das Wertversprechen des Bitcoins käme aus seinen zukünftigen Anwendungsfällen. Das macht ihn zu einem weit volatileren und spekulativeren Vermögenswert als Gold. Auch, wenn die zunehmende Bereitschaft von Anlegern, sich mit der Kryptowährung zu beschäftigen, zunimmt, rechnet Goldman Sachs damit, dass sich die finanziellen Bedingungen verschärfen werden. "Die Volatilität von Bitcoin nach unten wurde auch durch systemische Bedenken verstärkt, als mehrere große Akteure Konkurs anmeldeten", so Goldman mit Verweis auf den Zusammenbruch der FTX-Börse und des 3AC-Hedgefonds.

Okay: Es gab Zeiten, da konnte der Bitcoin eine weit beeindruckendere Performance erzielen. Von Januar 2020 bis Mitte November 2021 etwa legte der Bitcoin über 700 Prozent zu, Gold im selben Zeitraum nur 19 Prozent. Allerdings: Im volatilen Jahr 2022 lag Gold sogar leicht im Plus, während es für den Bitcoin über 60 Prozent bergab ging. "Die knappere Liquidität dürfte Gold weniger belasten, da es stärker von realen Nachfragetreibern abhängt", so Goldman. Dazu zählen etwa Käufe asiatischer Verbraucher, die monetäre Nachfrage der Zentralbank oder industrielle Anwendungen. "Darüber hinaus könnte Gold von der strukturell höheren makroökonomischen Volatilität und der Notwendigkeit einer Diversifizierung des Aktienengagements profitieren.“

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin