Trotz der seit mehreren Jahren anhaltenden Rekordfahrt des Goldpreises rechnen viele Goldexperten nicht mit einem Trendwechsel nach unten. Nachfolgend erfahren sie, warum bei Gold weiterhin die Kaufargumente überwiegen.
Viele Banken und Vermögensverwalter räumen der altbewährten Krisenwährung auch für 2026 weiterhin signifikantes Kurspotenzial. So gehen etwa die Bank of America, HSBC und Société Générale davon aus, dass der Goldpreis im Laufe des kommenden Jahres die 5.000-Dollar-Marke pro Feinunze erreichen könnte, getragen von stabiler Nachfrage, geopolitischen Risiken und Erwartungen an eine lockere US-Geldpolitik. Auch J.P. Morgan hebt in seinem Research hervor, dass ein Kursziel in Richtung 5.000 Dollar möglich sei.
Selbst ein Goldpreis von 10.000 Dollar realistisch
Diese Prognosen sind bereits ein kräftiger Schritt über das aktuelle Niveau hinaus – insbesondere, wenn man bedenkt dass das gelbe Edelmetall Anfang 2024 noch für 2.500 Dollar zu haben war. Doch mittlerweile werden weitaus ambitioniertere Kursziele ins Spiel gebracht. In Branchenkreisen und bei einigen Investmentstrategen wird darüber diskutiert, dass Gold auf langfristige Sicht weit über 5.000 Dollar hinaus steigen könnte – sogar bis in den Bereich von 10.000 Dollar.
Eric Strand, der Gründer und verantwortliche Manager von AuAg-Fonds, äußerte sich gegenüber Kitco besonders optimistisch. Er interpretiert Gold als zentrales monetäres Asset einer neuen Marktphase, in der frühere Bewertungsmaßstäbe zunehmend an Aussagekraft verlieren. Daher sieht er den Goldpreisanstieg nicht als kurzfristige Übertreibung, sondern als Ausdruck eines strukturellen Wandels im globalen Finanzsystem. Trotz der Rekordstände sei Gold weiterhin vor allem bei institutionellen Investoren, Pensionskassen und Family Offices deutlich untergewichtet. Bereits kleine Umschichtungen zugunsten von Gold könnten daher eine massive zusätzliche Nachfrage auslösen und den Preis weiter nach oben treiben.
Strand argumentiert, dass Gold zunehmend Funktionen übernimmt, die früher Staatsanleihen erfüllten. Hohe Verschuldung, fiskalische Risiken und dauerhaft niedrige oder negative Realzinsen hätten das Vertrauen in klassische sichere Anlagen untergraben. Gold profitiere davon als wertstabiles, politisch unabhängiges monetäres Gut, das keiner staatlichen Zahlungsfähigkeit unterliegt. Gleichzeitig hätten expansive Geldpolitik und steigende Defizite die Kaufkraft von Papierwährungen geschwächt, was Gold wieder stärker als langfristigen Wertspeicher ins Bewusstsein rücke. Auch die anhaltenden Goldkäufe der Zentralbanken wertet Strand als Beleg dafür, dass sich die Rolle des Metalls im internationalen Währungssystem verändert.
Gold wird weiterhin an Bedeutung gewinnen
Vor diesem Hintergrund betrachtet Strand selbst ein Niveau von 5.000 Dollar nicht als Endpunkt, sondern lediglich als Zwischenetappe eines längerfristigen Aufwärtstrends. Er stellt ausdrücklich in Aussicht, dass Gold unter bestimmten makroökonomischen Bedingungen – etwa bei weiterer monetärer Entwertung, wachsender geopolitischer Unsicherheit und einer beschleunigten Abkehr vom Dollar – langfristig Kursregionen um 10.000 Dollar erreichen könnte. Dabei betont er, dass weniger ein exaktes Kursziel entscheidend sei als der übergeordnete Trend: Gold entwickle sich zunehmend vom Absicherungsinstrument zu einem wichtigen Kernbaustein globaler Vermögensallokation.
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