Der DAX kämpft auch am Dienstag weiter um die Marke von 24.000 Punkten. Gelingt jetzt noch der Durchbruch? Außerdem sind der Ölpreis und die Aktie von Hellofresh im Fokus von Anlegern.

Nach den leichten Verlusten zum Start in den Juni haben zunehmende politische Risiken den DAX auch am Dienstag am Vorankommen gehindert. Der Bruch der Regierung in den Niederlanden verunsicherte etwas. Die runde Marke von 24.000 Punkten erweist sich für den deutschen Leitindex damit als zäher Widerstand, nur im frühen Handel hatte er vorübergehend darüber gestanden. Am Nachmittag verbuchte er bei 23.961 Punkten ein Plus von 0,13 Prozent. Von seinem Rekordhoch aus der vergangenen Woche bei fast 24.326 Punkten bleibt er damit ein Stück weit weg.

Der MDAX der mittelgroßen Werte notierte kaum verändert bei 30.763 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gab um 0,1 Prozent nach. Dass China und die USA in Kürze auf höchster Ebene über den Handel sprechen dürften, half den Indizes allenfalls am Vormittag etwas. Gelöst ist der Zollstreit nicht. Belastet hat am Dienstag die Nachricht, dass die Regierungskoalition in den Niederlanden im Streit um die Migrationspolitik zerbrochen ist. Der Populist Geert Wilders erklärte den Rückzug seiner radikal-rechten Partei aus der Vier-Parteien-Koalition, an der diese als stärkste Kraft beteiligt war.

DAX (WKN: 846900)

Ölpreis legt weiter zu

Die Ölpreise haben am Dienstag erneut zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete zuletzt 65,05 US-Dollar. Das waren 42 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Juli stieg um 48 Cent auf 63,00 Dollar. Die Ölpreise werden durch anhaltende geopolitische Spannungen gestützt. Es gab es bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine keine sichtbaren Fortschritte. Auch bei den Atomgesprächen mit dem Iran gab es keine Fortschritte. Der Iran will nach Angaben von Außenamtssprecher Ismail Baghai auf keinen Fall auf eine eigenständige Urananreicherung verzichten. Aus beiden Ländern dürfte zunächst also nicht mehr Rohöl auf den Markt kommen.

Die Ausweitung der Fördermenge am Wochenende durch den Ölverbund Opec+ hatte die Ölpreise nicht nachhaltig belastet. Eine Kerngruppe des Ölkartells Opec+ setzt ihre Ausweitung der Fördermengen im Sommer fort. Die Ausweitung im Juli um 411.000 Barrel je Tag war weitgehend erwartet worden.

Hellofresh stürzt ab

Die Aktien von Hellofresh sind am Dienstag zeitweise um fast zehn Prozent abgesackt. Mit 9,70 Euro lagen die Papiere des Kochboxenlieferanten unter ihrer einfachen 200-Tage-Linie, die sie zuletzt erst wieder zurückerobert hatten. In diesem Bereich fanden sich aber Käufer, die Aktien liegen aktuell wieder knapp darüber.

Für Verunsicherung sorgte, dass der Finanzchef Christian Gärtner sein Amt spätestens Ende des Jahres niederlegen und das Unternehmen verlassen wird. Gärtner arbeitet seit September 2015 für Hellofresh.

HelloFresh (WKN: A16140)

Enthält Material von dpa-AFX

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