Am Wochenende begann ein militärischer Konflikt in Israel und die Welt schaut bestürzt auf den Vorfall. Doch was bedeutet dieser nun für Öl und Gold? Dürften beide Rohstoffe kräftig im Preis zulegen?

Es gibt einen weiteren Krieg unweit von Europa. So ist in Israel nun die Situation eskaliert und die Börse in Tel Aviv sackte am Sonntag wegen des Angriffs der Hamas und den darauffolgenden Militärschlägen Israels um rund sieben Prozent ab.

Was bedeutet der Krieg in Israel für Gold?

Der Ausbruch der Gewalt in Israel wird nach Einschätzung von Finanzmarkt-Experten wahrscheinlich zu einem Run auf sichere Anlagen führen. "Dies ist ein gutes Beispiel dafür, warum man Gold in seinem Portfolio braucht", sagte Peter Cardillo, Chefvolkswirt bei Spartan Capital Securities. "Es ist eine perfekte Absicherung gegen internationale Turbulenzen." Auch der Dollar werde von der Entwicklung profitieren. "Immer wenn es internationale Unruhen gibt, wird der Dollar stärker." Zudem könne die Nachfrage nach US-Staatsanleihen steigen.

"Es scheint, dass die Wall Street ein neues geopolitisches Risiko hat, nachdem Israel der Hamas den Krieg erklärt hat", sagte Edward Moya, Marktanalyst bei Oanda in New York. Die unmittelbaren Auswirkungen auf die Finanzmärkte dürften aber auf die Zuflüsse in sichere Häfen beschränkt bleiben.

Dementsprechend positiv ist die aktuelle Situation also für Gold-Halter. Entscheidend ist allerdings, dass das Edelmetall nicht nur einen kurzen Spike nach oben, wie nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges macht, sondern sich auch langfristig auf einem höheren Niveau halten kann.

Gold (ISIN: XC0009655157)

Wie bewegt sich der Ölpreis nach dem Kriegsausbruch in Israel?

Brian Jacobsen, Chefökonom bei Annex Wealth Management, sagte, wie groß die Marktbewegungen sein würden, werde auch davon abhängen, wie lange der Konflikt anhalte und ob zusätzliche Seiten hineingezogen würden. Der Ölpreis dürfte allerdings weitgehend stabil bleiben. 

"Entscheidend wird sein, wie Saudi-Arabien reagiert", sagte Jacobsen. Die USA hatten zuletzt mit daran gearbeitet, die Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien zu normalisieren. Ein Motiv der Hamas für den Angriff auf Israel könnte nach Einschätzung Washingtons darin liegen, eine solche Annäherung zu verhindern.

David Kotok von Cumberland Advisors in Sarasota, Florida, sagte, die Situation sei besorgniserregend, da die USA durch das nicht funktionsfähige Repräsentantenhaus geschwächt seien. Die Republikaner sind auf der Suche nach einem Nachfolger für den dort entmachteten Sprecher Kevin McCarthy und es droht erneut ein Shutdown, der die Bundesbehörden lähmt. "Ich bin sehr besorgt", sagte Kotok. Es könne nach dem Hamas-Angriff zu weiteren schweren Vorkommnissen kommen, die die Entschlossenheit der USA und ihre Verteidigungsfähigkeit erfordern würden. Diese seien derzeit durch die Lage in Washington aber geschwächt.

Es bleibt also spannend was der Konflikt mit dem Ölpreis machen dürfte. Erst die Entwicklungen in den kommenden Tagen und Wochen dürften hier eine Richtung vorgeben.

Öl (Brent) (ISIN: FTREFF000001)

Mit Material von Reuters

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