Prompt ist eine Diskussion über einen Ausstieg der EZB aus der seit Jahren ultralockeren Geldpolitik in Gang gekommen. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann sieht angesichts der guten Verfassung der europäischen Wirtschaft gar den Weg frei für eine Anhebung der Euro-Leitzinsen.

Im Zuge der Diskussionen hat die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen von minus 0,15 Prozent im Sommer 2016 auf aktuell plus 0,3 Prozent angezogen. Bei Bauzinsen ist der Trend ähnlich: Die Zinsen für zehnjährige Darlehen hatten im Oktober 2016 mit 1,11 Prozent den niedrigsten Wert seit Gründung der Bundesrepublik erreicht. Aktuell liegt der Zins bei 1,41 Prozent. Wer noch keine Immobilie hat und erst in einigen Jahren bauen oder kaufen will, dürfte allmählich nervös werden. In diesem Fall hilft eigentlich nur der Abschluss eines Bausparvertrags.

Doch auch die Anbieter von strukturierten Produkten bieten Lösungen an. Die Société Générale hat eine Reihe von Optionsscheinen auf den 10-Jahres-CMS-Swapsatz emittiert. Damit ermöglichen die Franzosen Privatanlegern, am Anstieg des langfristigen Zinssatzes zu partizipieren. Der 10-Jahres-CMS-Swapsatz steht aktuell bei 0,782 Prozent und stellt den Basiszins für langfristige Kreditverträge zwischen Banken und Kunden dar.

Die Optionsscheine können zu Spekulationszwecken, aber auch zu Absicherungszwecken - etwa für Hypothekendarlehen - verwendet werden.

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Optionsscheine: Zur Absicherung geeignet



Ein Beispiel: Ein Anleger möchte Ende 2017 einen Kredit über 100 000 Euro mit zehnjähriger Laufzeit für eine Immobilie aufnehmen. Bei einem aktuellen 10-Jahres-Swapsatz von 0,78 Prozent liegt die Prämie für einen bis Mitte Dezember 2017 laufenden Call-Optionsschein auf den 10-Jahres-CMS-Satz mit dem Basispreis von 0,5 Prozent bei 0,57 Euro.

Bei einem abzusichernden Kreditbetrag von 100 000 Euro benötigt der Anleger 1000 Call-Optionsscheine. Damit wäre das Zinsrisiko, das aus dem Anstieg des Kreditzinses resultieren könnte, für ein Jahr der Kreditlaufzeit abgesichert. Möchten Anleger das Zinsrisiko für die gesamte Dauer von zehn Jahren absichern, dann benötigen sie circa 10 000 Calls. Die Kosten für die Absicherung betragen somit 5700 Euro.

Steigen der 10-Jahres-CMS und die Bauzinsen, wäre mit dieser Vorgehensweise ein großer Teil des zu tragenden Zinsmehraufwands durch die Gewinne des Calls abgedeckt.