Kurios: Mit gewissen Zertifikaten und Optionsscheinen an der Börse können Anleger Geld verdienen, auch wenn sich die Aktie nicht im Kurs bewegt. Wie das möglich ist.

Bei den klassischen Optionsscheinen ist es ja so: läuft der Basiswert in die gewünschte Richtung, dann bringt der Trade schöne Gewinne ein. Man muss sich aber klar sein, dass allein schon dann Verluste anfallen, wenn dieser Basiswert per saldo stagniert. Man spricht dann von den Zeitwertverlusten.

Capped-Optionsscheine einfach erklärt

Ganz anders ist dies bei der Produktgattung Capped- (oder auch Discount-) Optionssschein. Die Funktionsweise soll am Beispiel einer aktuellen Empfehlung erläutert werden, einem ThyssenKrupp-Capped-Call (WKN: HC236M). Soviel vorweg: fällt die Aktie bis zum Laufzeitende in vier Monaten per saldo um nicht mehr als elf Prozent, dann wird immer der maximal erreichbare Gewinn von 28 Prozent erreicht werden. Damit stellt das Papier eine clevere Alternative zum Direktinvestment in die Aktie dar.

Entscheidend für die Performance ist der Stand der ThyssenKrupp-Aktie am Bewertungstag, dem 14. September dieses Jahres. Die Basis des Derivats liegt bei 5,75 Euro und der Cap bei 6,25 Euro. Notiert der Basiswert mindestens auf diesem Cap oder darüber, dann ist der Schein 50 Cent (Cap minus Basis) wert. Da er aktuell für 39 Cent zu haben ist, ergibt sich der oben angesprochene Gewinn von 28 Prozent.

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So kommen Anleger mit Optionsscheinen zu 28 Prozent Gewinn.

Leicht ausrechnen kann man den Break-even der Position. Notiert die Aktie am 14. September bei 6,14 Euro (Basispreis plus aktueller Preis des Derivats), dann ergibt sich weder ein Gewinn noch ein Verlust. Bei niedrigeren Kursen würde der Verlust allerdings rasch anwachsen und ab 5,75 Euro oder tiefer stünde der Totalverlust. Daher sollte solch eine Position immer mit einem Stoppkurs abgesichert werden.

Beim ThyssenKrupp-Schein setzen wir auf die solide Unterstützungskombination aus 200-Tage-Durchschnitt, einem sechsmonatigen und einem achtmonatigen Aufwärtstrend um 6,10/6,20 Euro und platzieren den Stoppkurs bezogen auf den Schein bei zunächst 28 Cent. Zudem kann der Stoppkurs mit steigendem Zeitwert (ja, es gibt Zeitwertgewinne!) jeweils zu Monatsbeginn um zwei Cent angehoben werden.

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