Spätestens seit Facebook vor wenigen Wochen in Meta Platforms umfirmierte und seine Strategie in Richtung dreidimensionalen virtuellen Raum vorstellte, ist das sogenannte Metaverse auch am Kapitalmarkt angekommen. Der Grund ist relativ einfach: Wie bei allen Zukunftstrends geht es auch hier um viel Geld. Im Metaverse interagieren die Teilnehmer als 3-D-Avatare und führen ein soziales und - für die Firmen noch viel wichtiger - auch ein ökonomisches Leben. Die Verbindung vom klassischem Internet mit Elementen aus der realen Welt soll letztlich den Techkonzernen die Taschen füllen.

Dass es viel zu holen gibt, zeigt eine Analyse von Emergen Research. Die Experten schätzen, dass der globale Markt bis 2028 um 43,3 Prozent pro Jahr auf dann 829 Milliarden Dollar klettern wird. Meta-Chef Mark Zuckerberg sieht ebenfalls großes Potenzial und erwartet, dass bis zum Ende des Jahrzehnts eine Milliarde Menschen das Metaverse nutzen und dabei für einen Onlinehandel von mehreren Hundert Milliarden Dollar sorgen.

Von diesem Kuchen möchten sich natürlich viele Unternehmen eine Scheibe abschneiden, wie zum Beispiel die Gamingplattform Roblox, die bereits dem Metaverse zugeordnet wird. Diese verfügt über ein eigenes Wirtschaftssystem, in dem sich mit der virtuellen Währung Robux auf Shoppingtour gehen lässt. Microsoft hat sich ebenfalls schon in Stellung gebracht und bezeichnet seine Programme Minecraft und Flight Simulator als Metaverse-Spiele, die es künftig auch in 3-D geben könnte. Bei Metaverse geht es aber nicht nur um Software, die Hardware ist ebenso wichtig. Egal, ob es sich dabei um VR-Brillen handelt, wie sie Sony und Meta anbieten, oder um leistungsstarke Chips - nur die Kombination aus beiden kann die virtuelle Parallelwelt zum Leben erwecken. Bei den Halbleitern ist Nvidia vorne mit dabei, der mit Omniverse bereits ein eigenes Projekt am Start hat.

Plus- und Minuspunkte

Die Bank Vontobel ist rasch auf den Metaverse-Zug aufgesprungen und launchte jüngst ein entsprechendes Basket-Zertifikat. Darin enthalten sind 15 internationale Techunternehmen. Neben den bereits aufgeführten Titeln sind auch Intel, Snap sowie die chinesische Tencent, die an Fortnite-Schöpfer Epic Games beteiligt ist, enthalten. Grundsätzlich ist der Aktienkorb gut sortiert und bietet eine aussichtsreiche und diversifizierte Anlagemöglichkeit in den Zukunftsmarkt. Abzüge gibt es wegen der statischen Zusammensetzung, da in dem jungen Markt noch viel Bewegung ist, sowie der für einen Langfristtrend kurzen Laufzeit von nur zwei Jahren.

Das neue Zertifikat auf den Metaverse-Basket erwischte einen guten Start. Seit Emission am 21. Oktober legte das Papier um etwas mehr als ein Zehntel zu.